In diesem Roman von Idikó von Kürthy geht es im eine Dame namens Linda Schumann. Sie ist über 30 Jahre alt und hat ihre besten Tage bereits gesehen. Das Buch beginnt mit einer kurzen, aber dennoch lückenhaften Vorstellung von Linda, in welcher erklärt wird, wo sie herkommt und was ihr passiert ist. Es wird beschrieben, dass sie seit kurzem in Berlin lebt, da sie es nach der Trennung von ihrem Exfreund in Jülich, wo sie ursprüunglich herkommt nicht mehr aushält. Ihr Exfreund wird im gesamten Buch nicht einmal mit Namen angesprochen, weil Linda es nicht übers Herz bringt ihn zu nennen, also nennt sie ihn einfach Draco, weil sie ihn mit dem schleimigen Bösewicht aus Harry Potter vergleicht, was ihr ein wenig über den Schmerz hinweg hilft. Draco hat Linda mit einer anderen betrogen und als sie ihn vor die Wahl stellt, entscheidet er sich nicht sofort, was für Linda ein Trennungsgrund ist.
Linda Schumann hat kurzerhand die Wohnung mit dem Berliner Andreas Szabo getauscht, weil es ihm ähnlich ging wie ihr, und er einfach nur aus Berlin rauswollte um etwas anderes zu sehen. Beide schreiben auch regelmäßig E-Mails miteinander und tauschen ihre Sorgen und ihre Freuden aus. Oft wird auch einfach darüber geplaudert, wie es in der Wohnung des anderen so zugeht. Linda ist verwundert wie sehr Andreas sie versteht und irgendwie immer recht hat und Tipps gibt, die sie mal besser hätte befolgen sollen, denn das macht sie dann doch eher selten.
Linda erzählt auch recht zu Anfang des Romans, wie sie ihren besten und einzigen richtigen Freund in Berlin kennengelernt hat. Erdal. Er ist schwul, klein und nicht gerade dünn. Sie haben sich durch einen Fehler einer Datin-Agentur kennengelernt, denn eigentlich hätte Linda einen mit dem Synonym "Nuklearsprengkopf" kennenlernen sollen. Schlussendlich war sie aber froh Erdal kennengelernt zu haben.
Nach einiger Zeit fahren Erdal und Linda zusammen in die Türkei in den Urlaub. Linda bekommt einen ordentlichen Sonnenbrand, aber keinen Mann ab, das ist ja eigentlich das einzigste was sie wollte, doch sie bleibt lange ohne Erfolg. Wieder zurück in Berlin, steht der neue Nachbar Johann Berg vor ihrer Haustür und sie ist sofort hin und weg von ihm. Die beiden landen recht schnell zusammen in der Kiste, ohne viel Zusammenhand zu erklären oder eine große Geschichte darum zu machen, das finde ich nicht so gelungen. Doch Johann Berger ist verheiratet. Seine Frau ist aber nicht mitgezogen. Er besucht sie immer am Wochenende, denn Kinder hat er auch noch. Linda versucht die perfekte Liebhaberin zu sein und stellt keine Fragen oder drängt ihn zu irgendwas, obwohl sie es natürlich gerne tun würde. Aber sie versucht sich immer vorzustellen, dass die Frau von Berger genau so eine ist, zickig, nervig, und ausgelaugt. Bis Linda seine Frau durch einen Zufall kennenlernt. Sie findet sie einfach toll und hat fast ein schlechtes Gewissen, dass ihr Mann sie betrügt, sie kann es einfach nicht verstehen und warum dann ausgerechnet mit ihr?
Kurz danach erscheint Draco vor Lindas Haustür in Berlin und will sich für alles entschuldigen. Sie schlafen miteinander und er macht auf cool und denkt natürlich, er kann Linda so ohne weiteres zurückhaben. Doch Linda kann sich nicht zwischen ihm und Johann Berger entscheiden. Entweder geht sie zurück in ein vertrautes Leben, obwohl sie so sehr von ihrem Exfreund verletzt wurde, oder sie entscheidet sich für Berger, bei dem sie aber nicht weiß, wie die Zukunft aussehen wird, weil ihr jeder sagt, dass er seine Frau ja sowieso nicht verlassen würde. Als Draco wieder an einem Abend bei ihr ist und sie vorhatte sich am nächsten Tag mit Johann zu treffen, weil er noch unterwegs war, steht er aber doch überraschend vor der Tür und beide Liebhaber von Linda laufen sich über den Weg. Natürlich kommt es dazu, dass sie sie vor die Entscheidung stellen und sie entscheidet sich auch schnell und zwar gegen beide. Das Buch endet mit dem Silvesterabend, an dem sie in einem Club ist, doch sie findet, dass sie nicht wirklich dort ihren Abend verbringen möchte und rennt in den letzten Minuten noch zu dem besten Dönerladen und trifft dort tatsächlich Andreas, der sich schon gedacht hat sie würde dort sein.
Ich finde das Buch endet etwas unrealistisch und die ganzen letzten Seiten sind etwas zu hoch gegriffen und nicht wirklich real rübergebracht. Außerdem befinden sich so einige Bilder auf den verschiedenen Seiten, was ich nicht gut finde, da die meisten Sachen einfach nur Werbung sind und nicht in ein Buch gehören. Mich hat dieses Buch nicht umgehauen und ich kann es auch nicht wirklich empfehlen.
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