Das kleine Dorf Wolperting befindet sich weit hinter der Wolkenkratzerstadt, sowie hinter zwei Bahnhöfen und einem Kraftwerk. Wenn man das Dorf durchquert kommt man am Ende in einen wunderschönen großen Wald. Dieser Wald hat so einige merkwürdige Bewohner, die bislang noch niemand einordnen konnte. Denn sie sahen nicht unbedingt wie die üblichen Waldbewohner aus, auch wenn eine gewisse Ähnlichkeit zu den Tieren schon vorhanden war. Denn sie können wie Vögel zwitschern und wie Füchse bellen, genauso gut können sie aber wie Wölfe heulen. Auch konnten sie die Käuzchen nachmachen oder die Eichhörnchen. Jedes sah anders aus. Selbst die Wissenschaftler konnten sie bisher nicht einordnen und nennen sie aus diesem Grunde nur Wolpertinger.
Einer wurde von seinen Eltern liebevoll „Wolpi“ genannt und von ihm handelt die Geschichte. Er liebte es den Vögeln zuzuhören und dabei zu träumen. Wenn er dabei gestört wurde, konnte er schon sehr böse werden! Beispielsweise, wenn eine Familie im Wald picknicken wollte, dabei laute Musik hörte, außerdem ließen viele Menschen ihren Müll im Wald liegen oder pflückten und zertraten die Pflanzen. Vor lauter Zorn fing er Irgendwann an zu weinen und nun reichte es ihm und er rief seine Wolpertinger Leute zusammen.
Auch die anderen Wolpertinger waren über das menschliche Verhalten entsetzt. Es war ein lautes Gebell, heulen und jaulen zu hören. Sie hielten lange einen Kriegsrat und beschlossen, dass es so nicht weiter gehen könnte. Die Menschen verunstalteten nicht nur den Wald, sondern der Müll war für sie auch gefährlich.
Als am nächsten Tag ein Mann mit seinem Auto am Waldrand entlang fuhr, beobachtete Wolpi ihn ganz genau. Und was tat er? Er spritzte sein Auto um!
Wolpi konnte es nicht fassen! Kurzerhand schwang er sich auf dem Baum und schüttelte so lange, dass das Auto über und über mit Blättern bedeckt war. Natürlich klebten sie alle an dem Auto fest. Der Mann flüchtete so schnell er nur konnte und überfuhr fast ein Pärchen, welches gerade im See baden gehen wollte.
Die Frau las noch das Schild, dass dieses verboten sei, doch der Mann ignorierte dieses und überzeugte sie, beide zogen sich aus und sprangen in den See. Wolpi und seine Freunde nahmen derweil die Kleidung weg und spielten Verkleidungsparty. Mit Freude beobachteten sie, wie das Pärchen überall nach seinen Sachen suchte. Das Pärchen musste splitternackt den Wald verlassen.
Wolpi freute sich sehr darüber, doch die nächsten Waldbesucher ließen nicht lange auf sich warten. Eine Familie wollte anlässlich des Geburtstages der Mutter grillen, denn es gibt ja nichts Romantischeres als im Wald zu picknicken, so dachte der Vater. Als Wolpi das Feuer gerochen hatte, löschten er und seine Freunde, in dem sie darauf pinkelten. Die Familie war erschüttert und flüchtete so schnell, wie sie nur konnten.
Nun hatten sie die Menschen in die Flucht geschlagen und Wolpi konnte in Ruhe den Vögel zuhören und träumen. Weil ihm dieses zu langweilig wurde, erfand er die Lederhosenschaukel. Und wer ganz leise durch den Wald geht, kann ihn vielleicht auch mal sehen.
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