Ich, Adrian Mayfield Zusammenfassung

,,Ich, Adrian Mayfield", verfasst von Floortje Zwigtman, zählt mittlerweile zu den großen Werken der aktuellen Jugendliteratur. Die 1974 geborene Autorin, die eigentlich Andrea Oostdijk, konnte mit ihren bewegenden Romanen schon einige Preise einheimsen.

In dem Roman geht es um den jungen Adrian Mayfield, der in einer Maßschneiderei in London mit ein paar anderen Jungen arbeitet. Ärmlich lebt er in der Dachstube des Ladens, der der ganze Stolz des Besitzers ist, obwohl er eher verstaubt und schäbbig anmutet. Der Schneider ist auch nicht gerade nett zu seinen Lehrlingen, aber Adrian muss mit den Einschränkungen leben. Seine Eltern sind getrennt und seine Mutter konnte ihm die Anstellung nur mit Mühe beschaffen.

Als eines Tages der dicke Künstler und Poet Augustus Trops herein kommt, verändert sich Adrians Leben für immer. Der Mann lässt sich einen Anzug schneidern und begrabscht dabei Adrian, da er fälschlich angenommen hatte, dass dieser schwul sei. Adrian ist zunächst entsetzt, behält aber die Visitenkarte des Künstlers. Wenig später gibt es Krach mit den Schneider und Adrian steht ohne Geld und Unterkunft auf der Straße. Er läuft ziellos umher, bis er beschließt, Augustus Trops einen Besuch ab zu statten.

Augustus ist regelrecht in Adrian verliebt, bemuttert ihn und bewegt ihn dazu, Bücher zu lesen. Zunächst hält Adrian davon nicht viel, aber dann beschließt er, sich auf die seltsame Künstlerwelt seines neuen Freundes einzulassen. Durch Augustus lernt er weitere Männer aus der Künstlerszene kennen und all seine bisherigen Vorstellungen vom Leben werden in Frage gestellt und durch gerüttelt. Die Künstler sind oft von Adrians knabenhafter Schönheit begeistert und bezahlen ihn dafür, ihnen Model zu sitzen. Mit dem Geld kann Adrian sich wieder ein bescheidenes Zimmer und etwas zu Essen leisten.

Durch seine neuen Freunde begegnet Adrian sogar Oscar Wilde und ist fasziniert von dem Mann, über den ganz London spricht. Die einen hassen ihn, die anderen preisen seine Genialität an. Aber er macht noch weitere Bekanntschaften - so lernt er auch Oscar Wildes besten Freund und Liebhaber Bosie kennen, der genau so schön wie bösartig ist und auch beginnt, mit Adrian ein gemeines Spiel zu spielen. Er nimmt ihn mit auf Ausflüge, nur um ihm dann klar zu machen, dass er ihn auf Grund seiner Ungebildetheit und seinem sozialen Status doch niemals wertschätzen wird.

Angeheizt wird das Drama auch noch durch den Streit zwischen Bosies Vater und Oscar Wilde, denn der Vater weis genau, dass es sich bei der Beziehung zwischen Oscar und Bosie nicht nur um Freundschaft handelt. Mit dem Streit hat auch der reiche Versicherungskaufmann Stuart Farley zu tun. Dessen Bruder Vincent ist ebenfalls Künstler, lebt mit der Familie seines Bruders in dem schönen Anwesen der Farleys und ist sehr religiös. Auch ihm sitzt Adrian Modell und ist zu erst verwirrt von Vincents Ablehnung.

Als Adrian aber überraschend auf die Neujahrsfeier der Farleys eingeladen wird, gesteht Vincent ihm seine tiefe Zuneigung! Adrian ist überglücklich, denn er hat nicht nur Zugang zu einer spannenden, schönen Welt gefunden, sondern fühlt tiefe und ehrliche Liebe, die erwiedert wird.

Alle Probleme sind aber nicht aus der Welt geschafft. Adrians Schwester hat gesundheitliche Probleme, sein Vater ist immer noch ein Alkoholiker und mit seiner Liebe kann Adrian niemals an die Öffentlichkeit treten.

Die Geschichte setzt sich in dem Roman ,,Adrian Mayfield - Versuch einer Liebe" fort.

,,Ich, Adrian Mayfield" glänzt mit gut recherchierten, lebendigen Beschreibungen Londons vor der Jahrhundertwende und thematisiert dabei auf eine sehr realistische, interessante Art Kunstund Homosexualität. Romantik driftet nicht zu Kitsch, sondern wird auf eine sehr interessante und intellektuelle Weise beschrieben. Der Roman richtet sich nicht nur an Jugendliche und kann den Horizont des Lesers durch aus erweitern.

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