Im Schatten der Olivenbäume. Zusammenfassung

Im Schatten der Olivenbäume

Meine Taschenbuchausgabe ist eine Sonderedition vom Knaur Taschenbuch Verlag in München. Das Original erschien dort bereits 2006. Die Sonderausgabe ist vom Mai 2009 und hat 384 Seiten. Die Autorin Katryn Berlinger war jahrelang Direktionsassistentin bevor sie anfing Literaturwissenschaften und Systematische Musikwissenschaften zu studieren. Nach dem Magister baute sie zunächst ein Lektorat eines Schallplattenunternehmens in Hamburg auf. Danach tauschte sie den Beruf gegen ihre Familie ein und arbeitet heute als Schriftstellerin in Norddeutschland.

 

Fiona Turlington hat Malerei studiert und möchte jetzt in diesem Beruf arbeiten. Doch ihre Mutter ist der Meinung das eine Tochter aus wohlhabendem Haus gegen Ende des 19. Jahrhunderts heiraten und nicht arbeiten sollte. Diese Situation führt immer wieder zu Spannungen zwischen den Beiden. Fionas Vater steht unter dem Pantoffel seiner Frau und gibt daher keine Widerworte und hilft Fiona in keiner Weise auch wenn er sie versteht. Eines Tages lernt Fiona den amerikanischen Maler Jefferson Cork kennen. Sie verlieben sich ineinander und beschließen zunächst nach Schottland zu fahren wo Fiona ihre Kindheit auf dem elterlichen Landsitz verbracht hat. Doch dort angekommen stellt sie fest, dass ihre Mutter den Landsitz verkauft hat und alle ihre Kindersachen vom Personal verbrennen ließ. Sie ist am Boden zerstört. Daher fahren Jefferson und sie nach Frankreich um Abstand zu bekommen. Jefferson will dort das Licht zu studieren. Er ist Impressionist. Fiona dagegen möchte Portraitbilder im Stil von van Dyke malen.

In Frankreich angekommen decken sich beide erst einmal mit teuren Farben ein. Von einem Fachmann werden sie darauf hingewiesen, dass das Licht in Italien einen besonderen Zauber hat und so reisen beide weiter nach Ligurien. Dort verliebt sich Fiona in eine Villa am Meer. Jefferson und sie kaufen das Anwesen und heiraten auch in Ligurien. Jefferson sitzt danach nur noch am Meer und malt. Fiona fängt an Portraits der Landbevölkerung und ihrer Haushälterin zu malen. Jefferson passt das nicht wirklich. Er ist der Meinung, dass seine Frau ihn unterstützen und nicht ihre eigenen Karrierepläne verfolgen sollte. Fiona erfährt derweilen, dass in der Nähe eine berühmte italienische Malerin wohnt. Sie möchte sie unbedingt besuchen. Doch die alte Frau malt nicht mehr, sondern setzt sich jetzt für den Schutz von Olivenbäumen ein. Durch Vermittlung von der Malerin erhält Fiona den Auftrag ein Familienportrait der Tuchfabrikenfamilie Perlucci zu malen. Jefferson ist das zuviel. Er reist mit eine neu gewonnenen Freund in den nächste größeren Ort wo Renoir arbeiten soll. Ihn will er kennen lernen. Fiona fängt derweilen das Portrait an. Sie erhält einen Brief von ihren Eltern. Diese befinden sich gerade auf einer Reise nach China. Doch als sie in China ankommen spitzen sich die Ereignisse zwischen den Einheimischen und der englischen Regierung zu. Es kommt zu den Boxeraufständen und ihre Eltern müssen das Land übereilt verlassen. Zudem bricht auch noch ein Krieg zwischen Chinesen und Japanern aus.

Das Portrait von Fiona nimmt derweilen Formen an. Sie kann es gestalten wie es ihr gefällt. Nur das Familienwappen und ein wertvolles Damasttuch mit einem komplizierten Muster aus Oliven, Blättern und hebräischen Wörtern. Es ist mit Goldfäden durchwirkt. Das Bild ist fast fertig als die italienische Malerin in das Zimmer, in dem Fiona malt stürmt und das Oberhaupt der Familie Perlucci auffordert das Abholzen der Olivenbäume zu stoppen. Der weigert sich und die Familie und auch die Malerin verlassen das Zimmer. Fiona bleibt zurück und geht schließlich auch. Am nächsten Tag ist das Damasttuch verschwunden und Fiona wird beschuldigt es gestohlen zu haben. Für sie ist klar, dass die Malerin es gestohlen haben muss. Doch niemand glaubt ihr. Sie macht sich auf den Weg das Tuch zu finden. Da geschieht ein Unfall und Jefferson stürzt von einer Klippe und stirbt.

Fiona geht nach der Beerdigung von Jefferson zu dem Haus der Malerin und erfährt dort, dass diese in sterben liegt. Die Malerin beschwört Fiona ihre Olivenbäume nach ihrem Tod zu bewahren. Als einzigen Hinweis zu dem Damasttuch sagt sie Fiona, dass es sich jetzt an seinem Ursprungsort befindet. Fiona erfährt dass das Tuch von einer Weberin in den Bergen gemacht wurde. Sie hat es für ihren unehelichen Sohn gefertigt und dieser Sohn ist Arthur, Fionas Vater. Er wurde zur Adoption freigegeben und landete so in England. Bei der Weberin findet Fiona das Tuch und kann so ihre Unschuld beweisen. Sie hat sich in den Sohn von Perlucci verliebt und die Beiden wollen zusammen ein neues Leben beginnen.

 

Das Buch ist an einigen Stellen sehr spannend. Aber leider sind die meisten Abschnitte eher zu langatmig. Die Geschichte spielt um die Zeit des ausgehenden 19. Jahrhundert. Interessant fand ich zwar wie beschrieben wird, wie die Standesunterschiede dieser Zeit waren und wie stark Fiona kämpfen muss um von ihren Eltern und der Welt in ihrem Beruf anerkannt zu werden. Dann geschieht noch der Unglücksfall mit ihrem Mann. Doch am Ende findet sie die große Liebe und auch die berufliche Erfüllung. Auch die einfachen Personen in Ligurien werden sehr schön beschrieben. Von einigen dieser einfachen Olivenbauern wird Fiona anerkannt und mit Respekt behandelt. Von anderen erfährt sie aber nur Verachtung und Hohn, weil diese einfachen Menschen nicht verstehen können was Fiona bewegt und warum sie auf der Seite der normalen Landbevölkerung ist und ihnen helfen will. Es geschieht sogar ein Attentat auf sie. Die Geschichte an sich ist bis auf das Ende sehr glaubwürdig, aber eben an einigen Stellen sehr eintönig beschrieben und das erschwert das Lesen etwas. Es gibt absolut keine brutalen Szenen und daher halte ich es für jede Lesegruppe als geeignet.Es gibt keine Kapitel, sondern nur immer wieder größere Abschnitte. Bis zum nächste Abschnitt sind es aber nie mehr als fünf Seiten und so kann man sich das Lesen sehr gut einteilen. Die Sprache ist nicht zu kompliziert und es gibt keine schwierigen Wörter.

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