Immer mehr Meerschweinchen. ( Ab 6 J.). Erzählung. Zusammenfassung

Das Buch "Immer mehr Meerschweinchen", geschrieben von Marina und Wolfdietrich Schnurre und mit Bildern von Kerstin Meyer, handelt von den Geschwistern Heini und Tine, die ursprünglich für zwei Meerschweinchen sorgen wollten: Fummel und Pummel. Das wäre kein Problem gewesen, doch Fummel und Pummel waren Männchen und Weibchen, sodass plötzlich immer mehr Meerschweinchen kamen, um die sich die beiden Kinder kümmern mussten. Eine riesige Meerschweinchensippe entstand. Neunundfünfzig Meerschweinchen wohnten nun bei Heini und Tine und all diese hungrigen Mäuler mussten Tag für Tag gestopft werden. Im Sommer hätten sie einfach Gras und Löwenzahl pflücken und verfüttern können, doch es war Herbst und die beiden mussten sich etwas anderes überlegen. Solange Heini und Tine nach dem Gemüseverkauf auf dem Marktplatz die alten Kohlblätter und Salatreste zusammenfegen und mitnehmen durften, schafften sie es, die Sippe zu ernähren. Doch eines Tages wurde es ihnen verboten, da ein Bauer die Reste für seine Kühe beansprucht hatte. Was für ein Schreck! Beim Gedanken an neunundfünfzig hungerleidende Meerschweinchen konnten Heini und Tine sich in der Schule gar nicht mehr richtig konzentrieren. Auch zu Hause machten sich ihre Eltern und Großeltern große Sorgen um die Verpflegung der Tiere. Immer neuen Kohl nachzukaufen, kam bei so vielen Meerschweinchen einfach nicht in Frage. Zwar spendierten Nachbarn und Bekannte ab und zu altes Gemüse und Brotreste, doch neunundfünfzig Meerschweinmäuler waren damit längst nicht zu stopfen. Die Verzweiflung artete so weit aus, dass Tine eines Tages berichtete, sie habe ihr Fahrrad gegen ein paar Säcke Kohl verkauft, um ihre Tierchen zu verpflegen. Diese Aussage stellte sich allerdings als Lüge heraus, als Heinis und Tines Vater das vermeintlich verkaufte Fahrrad im Schuppen stehen sah. Als die beiden Kinder in der Schule waren, wartete eine böse Überraschung auf ihre Familie. Ein Gärtner aus der Nachbarschaft stand plötzlich in Begleitung eines Polizisten vor der Tür und nannte Heinis und Tines Vater voller Wut den „Kohldieb“. Offenbar hatten die Kinder einfach die preisgekrönten Kohlköpfe des Gärtners gestohlen und sie an ihre Meerschweinchen verfüttert. Die Polizei beschlagnahmte das übrig gebliebene Gemüse und man diskutierte noch lange. Als der wütende Gärtner und der Polizist wieder verschwunden waren, stellte die Großmutter ihren Mann und Sohn zur Rede. Heini und Tine hätten zwar gelogen und gestohlen, aber das nur aus Verzweiflung, weil niemand ihnen wirklich hatte helfen wollen. Ihr Verhalten sei zwar falsch, aber in all der Sorge nachvollziehbar gewesen und nun bedürfe es endlich einer Lösung. Als die Schule zuende war, machte Heini und Tine eine Nachbarsfrau auf den Polizeibesuch bei ihrer Familie aufmerksam In ihrer Angst vor einer Strafe beschuldigten die Geschwister sich gegenseitig, der Hauptverbrecher beim Kohlkopfdiebstahl gewesen zu sein und gerieten in einen Streit. Tine merkte jedoch, dass es keinen Sinn hatte, sich auch noch mit ihrem Bruder zu zanken. Sie stellten sich mutig dem Ärger ihres Vaters, der erstaunlich mild ausfiel. Blieb immer noch das Problem mit den neunundfünfzig hungernden Meerschweinchen. Einmal hatten sie sich nun sattgefressen, aber wenig später wuchs ihr Hunger von neuem. Sie quiekten so viel und so laut, dass die ganze Familie schrecklich genervt war. Heini und Tine tat das Hungerleid der Schweinchen so leid, dass sie selbst nicht mehr essen wollten und ihre Teller bei jeder Mahlzeit unangetastet zur Seite schoben. So konnte das natürlich nicht weitergehen. Lehrerin Frau Liebich nahm die beiden eines Tages zur Seite und machte sie darauf aufmerksam, dass den Meerschweinchen nicht geholfen sei, wenn nun auch Heini und Tine litten. Daraufhin bekamen sie wieder Appetit. Da sie den Meerschweinchen nicht mit Futter dienen konnten, machten die Geschwister in der Meerschweinchenstadt wenigstens ein bisschen sauber. Leider wartete dabei eine sehr traurige Überraschung auf die beiden. Eines der Meerschweinchen hatte Junge bekommen, von denen eins tot im Heu lag. Schluchzend fielen sich die Geschwister in die Arme. Um die Trauer zu überstehen, entschloss die Familie, eine kleine Beerdigung zu inszenieren. Man erwies dem toten Meerschweinchen den letzten Respekt. Die gesamte Familie versammelte sich um das kleine Grab im Garten. Heini und Tine hatten zwar viel zu viele Meerschweinchen, doch sie liebten sie alle. Ein totes Meerschweinchen und kein Futter für die übrigen: Heini und Tine waren verzweifelt. Würden auch die übrigen Meerschweinchen alle sterben müssen, weil sie nicht für genügend Futter sorgen konnten? Doch dann endlich kam sie, die rettende Idee. Sie stammte von Frau Liebich, der Klassenlehrerin der Geschwister, die sich eines Tages auf ihr Fahrrad gesetzt und an alle Häuser in der Nachbarschaft geklopft hatte – auf der Suche nach lieben Kindern, die sich ein oder zwei Meerschweinchen wünschten und auch dafür sorgen konnten. Etliche Familien waren begeistert von der Idee und freuten sich riesig darauf, ein Meerschwein zu adoptieren. Heini und Tine hingegen waren geschockt. Sie sollten ihre Meerschweinchen abgeben? Sie liebten doch jedes einzelne von ihnen! Schließlich wurde ihnen jedoch klar, dass es das Beste für ihre Tierchen war, ein neues Zuhause zu finden. Bis auf Fummel und Pummel gaben sie alle Meerschweinchen in treue Hände ab und mussten sich keine Sorgen mehr machen, dass auch nur eins von ihnen Hunger litt.

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