Der ehemalige KGB Agent Leo Demidow hat sich mittlerweile selbständig gemacht und ermittelt für Privatpersonen in verschiedenen Fällen. Das System gibt zwar noch immer nicht offiziell zu, das es auch im Sozialismus Verbrechen gibt, doch hindert es Leo nicht groß weiter bei seiner Arbeit. Als eines Tages aber Leos Tochter entführt wird, weiß er selber nicht mehr weiter. Da wendet sich sein ehemaliger Arbeitgeber mit einer Bitte an ihn: er solle sich in das Gulag Kolyma einschmuggeln um dort den Kontakt zu einen Verbrecher aufnehmen. Denn dieser, so der KGB, wüsste genau, was mit Leos Tochter geschehen ist. Als Gegenleistung erwarte er lediglich, das man ihn aus dem Gulag befreit. Da die Operation streng geheim ist, kann Leo aber nicht einfach in Kolyma einmarschieren, sondern muss selbst so tun als sei er ein Gefangener. Doch schon kurz nach seiner Ankunft erkennt ein Verbrecher in Leo jenen Polizisten, der ihn in den Gulag gebracht hat. Doch Leo hat Glück und kann fliehen. Mit an seiner Seite der Mann, der behauptet den Aufenthaltsort seiner Tochter zu wissen. Doch bei der Flucht stirbt er, der Deal ist geplatzt. Was Leo nicht weiß: seine Tochter hat sich mittlerweile mehr als nur mit ihren Entführern, einer Widerstandsgruppe, arrangiert und lässt sich von ihnen benutzen. Die Geschichte gipfelt schließlich in einem spannenden Finale um Leben und Tod. Am Ende hat Leo seine Tochter jedoch wieder.
„Kolyma“ ist der zweite Roman von Tom Rob Smith und der zweite Thriller mit dem ehemaligen KGB Mann Leo Demidow in der Hauptrolle. Erneut verwebt der britische Autor seinen historischen Thriller mit altbewährten Genrezutaten, mischt sie mit einer Liebesgeschichte und den Vorzügen eines politischen Dramas. Das ganze wirkt manchmal etwas zu arg aufgesetzt, liest sich aber dennoch sehr spannend und macht einen insgesamt sehr guten Eindruck. Nicht ganz so gut wie das Debüt „Kind 44“, aber trotzdem einen Blick wert, zumal es Smith erneut gelingt, die russische Gesellschaft unter dem Sozialismus zu analysieren und dem Leser ein umfangreiches Bild der damaligen Lebensumstände bietet.
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