Mord in Mesopotamien
Die englische Originalausgabe erschien bereits 1935-1936 unter dem Titel Murder in Mesopotamia. Meine deutsche Ausgabe ist eine genehmigte Lizenzausgabe des Weltbild Verlages und hat 196 Seiten. Die Autorin ist Agatha Christie. Sie wurde am 15.09.1890 in England geboren und ist besonders für ihre Hercule Poirot und Miss Marple-Kriminalfälle berühmt gewesen. Insgesamt schrieb sie 66 Kriminalromane, aber auch Kurzgeschichten und Bühnenstücke. Sogar 6 romantische Erzählungen veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Mary Westmacott. 1971 wurde sie von Queen Elizabeth II zur Dame ernannt. Am 12.01.1976 starb sie an einem Schlaganfall.
Die Geschichte wird aus der Sicht der Krankenschwester Amy Leatheran erzählt. Sie ist mit einer Patientin von England in den Irak gereist. Dort nimmt der Mann der Patientin sie empfang. Doch für Amy Leatheran endet hier eigentlich die Reise. Entweder sie erhält eine neue Anstellung oder sie muss zurück nach England reisen. Durch einen glücklichen Zufall lernt sie Dr. Reilly und dessen Tochter Sheila kennen, die seit einiger Zeit in Bagdad leben. Dr. Reilly macht Amy mit Dr. Leidner bekannt, der eine Ausgrabung in einem persischen Palast in Tell Yarimjah leitet. Louise, die Frau von Dr. Leidner, ist in letzter Zeit etwas nervös. Sie bekommt Drohbriefe, hört an ihrer Schlafzimmerwand in der Nacht ein eigenartiges Klopfen und sieht am Fenster Finger und gespenstische Gesichter. Die Ausgrabungsmitglieder schieben das auf ihre Nerven. Sogar die Briefe soll sie selber geschrieben haben um sich selbst wichtiger zu machen. Schwester Leatheran soll einfach dafür da sein um ihre Nerven zu beruhigen.
Louise und Amy sind sich sofort sympathisch und nach einigen Tagen erzählt Louise ihrer Krankenschwester über ihre Vergangenheit und warum sie so Angstzustände hat. Vor über 15 Jahren heiratete sie vor Kriegsausbruch den jungen Frederic Bosner. Im Krieg stellte es sich heraus, dass Bosner für Deutschland spioniert hatte. Er wurde deswegen zum Tode verurteilt, konnte aber vor der Vollstreckung fliehen. Doch dann starb er bei einem Eisenbahnunglück. Immer wenn Louise nach seinem Tod die Bekanntschaft eines Mannes machte, bekam sie einen mysteriösen Brief. Der Wortlaut war immer gleich: Ich werde Dich nie gehen lassen. Du musst mir treu bleiben, sonst töte ich Dich. Darum verheiratete sich Louise nie ein zweites Mal. Bis zu dem Zeitpunkt als sie Dr. Leidner kennen lernte. Erst nach der Heirat bekam sie einen Drohbrief und dann entgingen sie auch knapp einem Gasanschlag. Dann kamen zwei Jahre keine Briefe mehr. Seit der Zeit als das Ehepaar im Irak weilte. Erst vor ein paar Wochen kamen wieder neue Drohbriefe. Der Letzte lag sogar auf ihrem Schreibtisch ohne eine Briefmarke zu haben. Jetzt fürchtet sich Louise natürlich, dass Frederic oder vielleicht auch sein jüngerer Bruder William sie töten könnten. Amy glaubt zunächst, dass Louise sich die Sache nur einbildet.
Doch am nächsten Nachmittag nachdem Amy von ihrem Mittagsschlaf aufgestanden ist, betritt Dr. Leidner das Schlafzimmer von Louise und findet sie erschlagen vor. Er selbst war den ganzen Nachmittag auf dem Dach und kam erst jetzt herunter. Auch jeder der anderen Ausgrabungsmitarbeiter hat ein Alibi. Es ist laut den arabischen Mitarbeitern niemand in den Hof gelangt von dem aus man ausschließlich Zutritt zu Mrs. Leidners Schlafszimmer hätte haben können. Die Fenster waren geschlossen und vergittert. Wie ist der Mörder ins Schlafzimmer gekommen. Die Polizei scheint mit diesem Fall komplett überfordert zu sein. Doch zum Glück ist Hercule Poirot gerade auf der Durchreise und verspricht den Fall zu klären. Zusammen mit Schwester Leatheran befragt er alle Ausgrabungsmitglieder und stellt fest, dass zwar alle angeben Louise gemocht zu haben, dass es aber zu gewissen Spannungen gekommen ist. So hatte Mrs. Mercado Angst, dass Louise ihr den Ehemann ausspannen könnte. Mr. Carey, ein langjähriger Freund von Dr. Leidner, gibt offen zu Louise gehasst zu haben. Die jüngeren Mitarbeiter Mr. Emmott, Mr. Coleman und Mr. Reiter sind erst seit einem Jahr bei der Ausgrabung dabei und haben ein gutes Verhältnis zu Louise gehabt. Miss Johnson ist seit Anfang an im Team und gab Louise die Schuld daran, dass sich die Stimmung im Team in letzter Zeit verschlechtert hätte. Genauer sein ihrer Heirat mit Dr. Leidner. Dann gibt es noch den französischen Pater Lavigney, der etwas seltsam ist. Er soll die Keilschriften übersetzten, kommt aber immer zu komischen Ergebnissen. Auf den goldenen Bechern findet sich Wachs, doch er weiß nichts davon und erklärt, dass es von den Kerzen stammen könnte.
Poirot und Amy Leatheran kommt es so vor als ob Miss Johnson etwas verheimlicht. Sie hat ein Blatt Papier verbrannt, das so aussah als hätte jemand Schreibproben von Louise Handschrift gemacht. Miss Johnson macht eines Abends eine Bemerkung, dass sie jetzt weiß wie jemand unerkannt in den Hof kommen könnte. In der Nacht hört die Krankenschwester draußen komische Geräusche und geht in den Gang. Sie hört die Geräusche aus Miss Johnsons Zimmer. Jemand hat das Trinkwasser auf dem Nachtisch von Miss Johnson mit Salzsäure vertauscht. Sie stirbt qualvoll, kann Amy aber noch zuflüstern, dass es DAS FENSTER war.
Hercule Poirot geht darum am nächsten Tag auf das Dach um nachvollziehen zu können was Miss Johnson gesehen haben könnte. Dann verschwindet Pater Lavigney plötzlich spurlos und jetzt erkennt Hercule Poirot wie alles zusammen hängt. Er bittet die restlichen Ausgrabungsmitglieder zu einem Treffen. Zunächst scheint es bei den Ausführungen als hätte wirklich jede Person einen Grund und die Möglichkeit gehabt um Mrs. Leidner zu töten. Sogar die Krankenschwester hat kein überzeugendes Alibi. Nach der ersten Aufregung löst Poirot dann aber das Geheimnis. Dr. Leidner ist in Wirklichkeit Frederic Bosner, der festgestellt hat, dass Louise ein Verhältnis zu seinem Freund Carey hatte. Das konnte er nicht ertragen und plante deswegen ihren Tod. Er befestigte ein Seil an einem Mühlstein, und ein leichteres Seil an einer Maske, die er schon öfters nachts vor Louise Schlafzimmerfenster hin und her bewegt hatte. Er ließ die Maske vor das Schlafzimmerfenster herunter und als sich Mrs. Leidner herausbeugte, erschlug er sie vom Dach aus mit dem Mühlstein, den er dann wieder hochzog und auf dem Dach auf andere Steine legte. Nach einiger Zeit ging er dann nach unten, als feststand das Louise schon einige Zeit tot sein musste und Schwester Leatheran den Tod auf einige frühere Zeit bestimmen würde, machte das Fenster zu und schob Louise weiter in den Raum hinein. Miss Johnson war ihm auf die Spur gekommen. Deswegen tötete er sie auch.
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