Mördergrube: Ein Hohenlohe-Krimi Zusammenfassung

„Mördergrube – eine Hohenloher Kriminalsatire“ * Zusammenfassung

 

 

Die „Mördergrube“ ist ein spannender, abwechslungsreicher und satirisch angelegter Regionalkrimi, der in Hohenlohe, und zwar vorwiegend im Jagsttal und in Schwäbisch Hall (das ist der Ort, den die meisten für eine Bausparkasse halten, den es aber wirklich gibt), spielt.

 

Heldin und Aufklärerin des Verbrechens ist Dr. Sara Unbehauen, eine aus Hamburg stammende Rechtsanwältin mit Kanzlei in dem berühmten, in seinen Anfängen auf einen in der Stauferzeit errichteten Wohnturm zurückgehenden Clausnitzerhaus an der Südseite des Haller Marktplatzes, die dabei immer wieder ihre „Begegnungen“ mit der Hohenloher Mentalität hat.

 

Ihr Mandant ist Martin Bauernfeind, ein Bauunternehmer, dem vorgeworfen wird, seinen Konkurrenten Harold Scheiterlein, ermordet zu haben, den Prokuristen der Scheiterlein GmbH, der Nummer eins unter den städtischen Bauunternehmen, die nahezu sämtliche öffentlichen Bauaufträge erhält.

 

Das Opfer wird am Jagstwehr in Heimhausen beim Gasthof „Jagstmühle“ grausam verstümmelt gefunden. Der Polizeiarzt stellt fest, dass ihm der Hodensack mit einem Lötkolben abgebrannt und er danach mit einem präzisen Schuss zwischen die Augen getötet worden ist.

 

Die undurchsichtige, attraktive Scarlett Feuersinger kommt in Saras Kanzlei und will sie mit der Anfertigung einer Strafanzeige beauftragen, da sie wisse, wer Harold Scheiterlein ermordet habe. Als Sara, die bisher noch nichts mit dem Fall zu tun hat, Scarlett darauf hinweist, dass sie in einem solchen Fall ihren Namen nicht wird aus den Akten heraushalten können, verlässt diese wutentbrannt Saras Kanzlei.

 

Darauf wird Sara von Martin Bauernfeind im Rahmen einer bei ihm stattfindenden Hausdurchsuchung mit seiner Verteidigung beauftragt. Dabei stößt sie erstmals auf ihre beiden Gegenspieler, „ihre Kriminalitäten“ KHK Hepperle, Schwabe mit Urviechcharakter und die Ruhe selbst, sowie Kriminalassistent Francesco Klappschuhweit, Hohenloher mit Dressman-Ambitionen und vorlauter Klappe („bläkt“ gern dazwischen, wobei „bläken“ ein typischer Hohenloher Ausdruck – und auch eine typische Hohenloher Angewohnheit – ist). Mit einer von Bauernfeinds Jagdwaffen soll Harold Scheiterlein getötet worden sein, so jedenfalls eine anonyme Denunziation. Da auf seiner Munitionskarte zwei Patronen fehlen, ist er dringend tatverdächtig. Seine Gewehre werden beschlagnahmt und er selbst wird vorläufig festgenommen.

 

Sara bleibt nichts anderes übrig, als Scarlett aufzusuchen und sie nach ihrem Verdacht zu befragen, um ihren Mandanten zu entlasten. Scarlett, die das Opfer als machohaften Frauenhelden und psychopathischen Egomanen charakterisiert, verdächtigt dessen Bruder Jürgen Scheiterlein, der nicht nur nicht solchen Erfolg bei Frauen hatte, sondern auch im elterlichen Betrieb die Arbeit machte, während Harold das Geld verpulverte, ohne viel zu arbeiten. Jetzt hatte sein Bruder freie Fahrt im Betrieb und durfte das Geld, das dieser abwarf, auch behalten.

 

Als Sara Scarlett verlässt, erscheint deren Liebhaber, Professor Doktor Keck, ein hoher Beamter aus dem baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, dem sie von Saras Besuch berichtet. Keck drängt darauf, mit aller Macht aus der Sache herausgehalten zu werden.

 

Ein Besuch bei Jürgen Scheiterlein verläuft ergebnislos. Als Alibi gibt er seinen ehemaligen Vorarbeiter Metin Ucar an. Immerhin aber scheint er nicht gerade traurig zu sein über den Tod seines Halbbruders, was Scarletts Theorie bestätigt.

 

Von ihrem Liebhaber, dem Versicherungsmakler Brian Salzsieder, erfährt Sara, dass die Scheiterlein Bau GmbH nach dem Zweiten Weltkrieg vom Vater von Harold und Jürgen gegründet worden ist und schnell expandierte, und zwar vor allem, weil dessen Vater und ein Beamter im Stuttgarter Wirtschaftsministerium Kriegskameraden waren, die einander halfen, so dass Scheiterlein rasch an alle öffentlichen Aufträge im Hohenloher Raum kam. Dem Firmengründer muss der Reichtum zu Kopfe gestiegen sein, jedenfalls reiste er in den 70er und 80er Jahren öfter allein nach Thailand, wo er ein minderjähriges Mädchen schwängerte, die er mit ihrem Sohn Harold nach Deutschland holte, als sie achtzehn war. Sombat, Harolds Mutter, setzte durch, dass ihr Sohn gegenüber dem älteren Jürgen, der aus der ersten Ehe des alten Scheiterlein stammte, bevorzugt wurde.

 

Harolds Geliebte, Barbara Lindenmaier, wird von ihrem Mann schlecht behandelt. Das geht schon seit zwei Wochen so, seit sie gemeinsam an den Bodensee gefahren waren. Gerade hat er sie geschickt, eine Flasche Rotwein in der Küche aufzumachen, als sie ihr Handy entdeckt, das sie seit ihrer Abfahrt vermisst hatte. Sie wundert sich über den Platz, an dem sie es gefunden hat, weil sie sicher ist, dass sie es dahin ganz bestimmt nicht getan hat. Zusammen mit ihren Freundinnen Daniela und Andrea unterhält sie eine Wohnung in Vellberg, in der sich die Frauen mit ihren Liebhabern treffen. Sie überlegt, ob sie sich scheiden lassen soll und kommt zu einem Beratungsgespräch zu Despina Sohn, Saras etwas exaltierter Kollegin, mit der zusammen sie die Anwaltskanzlei betreibt und die vorwiegend Frauen in Scheidungsangelegenheit vertritt. Als Sara erfährt, dass zwischen Barbara und ihrer Strafsache ein Zusammenhang bestehen könnte, streitet sie sich mit Despina darüber, ob ihr diese die notwendigen Informationen vorenthalten darf. Doch Despina setzt sich durch.

 

Sara stellt fest, dass es noch einen zweiten Profiteuer von Harolds Tod gibt, Metin Ucar, den bisherigen Vorarbeiter, der jetzt in Harolds Stellung als Prokurist eingerückt ist und sogar dessen Ferrari fährt. Den plötzlichen Reichtum erklärt er allerdings mit einem Lottogewinn, den er jedoch, wie Sara ihm nachweist, nicht gemacht haben kann. Um an weitere Informationen zu kommen, lädt Sara zwei Mitarbeiterinnen von Scheiterlein Bau in eine Parfümerie in der Haller Innenstadt und gibt ihnen ihre Kreditkarte und sieben Minuten Zeit, sich ihre Wünsche zu erfüllen. In diesem Zusammenhang erfährt sie einige interessante Neuigkeiten über die Verflechtungen der Scheiterlein Bau mit öffentlichen Auftraggebern, aber auch deren finanzielle Situation. Sie schließt daraus, dass Konkurrenzneid als Mordmotiv für ihren Mandanten definitiv ausscheidet, da die Scheiterlein Bau so gut wie pleite war.

 

Doch Klappschuhweit zerschlägt ihr diese Konstruktion, indem er ihr nachweist, dass eben auch ihrem Mandanten das Wasser bis zum Halse stand, so dass es ihm sehr wohl geholfen hätte, einen lästigen Konkurrenten loszuwerden, noch dazu einen, der an lukrative öffentliche Aufträge herankam, bei denen man in der Regel anstandslos schnell sein Geld bekommt und regelmäßig auch noch überhöhte Preise abrechnen kann, sofern man nur weiß, wie man’s machen muss. Schließlich auch hat eine ballistische Untersuchung ergeben, dass Scheiterlein mit Bauernfeinds Waffe ermordet worden ist.

 

Scarlett versucht, Spuren zu verwischen, die sie mit dem Mordfall in Verbindung bringen könnten, indem sie das auffällige Kleid, das sie am Tattag – sie war mit Keck in der „Jagstmühle“ zum Essen – getragen hat, in die Altkleidersammlung gibt, während Sara versucht, Barbara Lindenmaier telefonisch in der Dialysepraxis ihres Ehemannes zu erreichen. Der Versuch schlägt jedoch fehl, da die Sprechstundenhilfe eine Flasche mit Chloroform fallen lässt und infolgedessen das Gespräch abbricht. Von einem ehemaligen Mandanten erfährt Sara, dass Harold Scheiterlein in einem illegalen Spielclub in Hessental bisweilen zugange war, und lässt sich dort einschleusen. Gleichzeitig verfolgt sie die Spur Lindenmaier weiter und trifft sich – gegen Despinas Willen – mit Barbara im Sudhaus an der Kunsthalle Würth. Von ihr erfährt sie jedoch nur, dass Bruno, Barbaras Mann, mit ihr zum Tatzeitpunkt am Bodensee war und die Tat unmöglich begangen haben kann und dass er eigentlich kein Chloroform in seiner ärztlichen Praxis benötigt.

 

Im illegalen Spielclub trifft sie auf einen Inder, „Maharaja“ genannt, der sich mit ihr für den Folgetag verabredet und ihr verspricht, ihr weitere Informationen, die sie benötigt, zu geben.

 

In Saras Kanzlei wird eingebrochen, von der Decke baumelt eine Strohfigur mit einem Turban, eine Assoziation an den „Maharaja“. Alle Akten sind verstreut, es fehlt aber nur eine: Die Akte Bauernfeind. Als Sara zufällig Jürgen Scheiterlein trifft, fällt ihr auf, dass er an seinen Schuhen Stroh hat. Außerdem fährt er den Ferrari seines Bruders, den bisher Metin Ucar gefahren hat. Sie verdächtigt ihn, den Mord an seinem Bruder und auch den Einbruch in ihrer Kanzlei begangen zu haben und stellt ihn zur Rede, wobei er ihr mitteilt, dass Ucar auf dieselbe Weise wie sein Bruder an derselben Stelle tot aus der Jagst gezogen worden ist. Auf das Stroh an seinen Schuhen angesprochen behauptet er, er habe eine Verlobte, deren Pferd er gemistet habe. Sara recherchiert nach und erfährt, dass nach sechs Uhr früh keine männliche Person im Stall war. Scheiterlein entgegnet stoisch, er sei eben schon um fünf gekommen, habe das Pferd versorgt, danach gefrühstückt und sitze wie jeden Morgen seit halb sieben am Schreibtisch in seinem Büro.

 

Von Hepperle und Klappschuhweit, ihren „Kriminalitäten“ erfährt Sara, dass der Maharaja nicht zu dem Treffen kommen konnte, weil er zwischenzeitlich als seit zwanzig Jahren illegal in Deutschland lebender Ausländer – nach anonymer Denunziation – inhaftiert worden ist. Ferner habe Jürgen Scheiterlein für beide Morde, den an seinem Bruder und den an Ucar, ein glaubhaftes Alibi.

 

Sara erhält einen Tipp, dass Günter Maas aus der Katharinenvorstadt Scheiterlein früher die öffentlichen Aufträge vermittelt haben könnte. Allerdings ist er nach einer Versetzung seit einiger Zeit schon nicht mehr zuständig, erklärt aber, wie es zu Manipulationen bei öffentlichen Aufträgen kommt. Bei Scarlett Feuersinger hingegen scheint Sara desto mehr fündig zu werden. Denn auf dem Weg von ihrem Haus zur Straße findet sich eine Menge Stroh. Keck erklärt das damit, dass er Reiter sei und „ein bisschen Stall“ mit nach Hause gebracht habe. Dabei erschüttert er nicht nur Jürgen Scheiterleins Alibi, er präsentiert auch einen weiteren Verdächtigen, Otterstedt, einen Barbesitzer aus Crailsheim. Dieser hatte in dem illegalen Spielclub gegen Harold Scheiterlein eine hohe Summe verloren und war von ihm noch verhöhnt worden. Danach soll er wilde Morddrohungen gegen ihn ausgestoßen und wie von Sinnen herumgetobt und an seinem Ferrari sämtliche Scheiben eingeschlagen haben.

 

Doch Sara und Despina zweifeln, zumal Scarlett anfangs geleugnet hatte, Harold Scheiterlein näher gekannt zu haben, sich aber zwischenzeitlich herausstellte, dass sie sogar sehr gut miteinander bekannt gewesen sein mussten, da sie offenbar miteinander in Urlaub gefahren waren. Sara äußert den Verdacht, sie hätten sich dort zerstritten, vielleicht weil Harold nach dem Tod von Scarletts Mann an dessen Stelle habe rücken wollen, Scarlett sei es irgendwann zu viel geworden und sie habe Harold Scheiterlein getötet. Das erkläre, weshalb sie mit aller Macht Jürgen Scheiterlein als Verdächtigen präsentiert habe, der nun durch diesen Otterstedt ersetzt werde. Dabei sei auch fraglich, wie Otterstedt in dem illegalen Spielclub von Keck erkannt worden sein konnte, denn dort herrscht Maskenzwang.

 

Als sich herausstellt, dass Otterstedt der Täter gewesen sein nicht kann, da er in der fraglichen Zeit als Abgesandter einer Delegation Crailsheimer Stadträte in der Partnerstadt Worthington in USA war, meint Keck, darauf angesprochen, Otterstedt habe für so etwas „seine Russen“ und schickt Sara in die ehemalige Fliegerkaserne in der Burgbergstraße, wo sie auf einen betrunkenen verwahrlosten Mann offensichtlich russischer Herkunft trifft, der definitiv nicht in der Lage ist, einen anderen Menschen mit einem präzisen Schuss zwischen die Augen zu töten.

 

Sara konfrontiert Scarlett mit den Ergebnissen ihrer Ermittlungen. Scarlett wendet zutreffend ein, dass Saras Schluss, sie sei mit Harold in Urlaub gewesen, nicht zwingend sei. Und dass Otterstedt in USA gewesen sei, als die Tat geschah, habe sie nicht wissen können, denn es habe zwar in der Zeitung gestanden, aber in der falschen, in der Crailsheimer Lokalzeitung „Hohenloher Tagblatt“, nicht im „Haller Tagblatt“. Da Sara kurz zuvor herausgefunden hatte, dass Scarlett am Abend, bevor die Leiche gefunden worden war, mit Keck in der „Jagstmühle“ gewesen war und dabei ein auffälliges Kleid getragen hatte, fragt sie sie, wo sie das denn gelassen habe. Scarlett will es in eine Altkleidersammlung gegeben haben.

 

Sara hatte Hepperle und Klappschuhweit gegenüber den Verdacht geäußert, in das Haus ihres Mandanten könne eingebrochen worden sein, um dessen Jagdwaffe zu entwenden und sie nach getaner Arbeit zurückzulegen, um ihm den Mord in die Schuhe zu schieben. Deshalb trifft sie sich mit zwei Kriminalbeamten dort, um das Haus auf Einbruchsspuren zu untersuchen. Doch die Suche ist vergeblich. Dabei stößt sie jedoch auf Nazi-Devotionalien. Da Harold ein halber Asiate war, taucht ein weiteres Motiv auf, das Bauernfeind belastet: Rassenhass.

 

Sara stellt Ermittlungen an, wonach Scarlett ihr Kleid, das sie am Abend vor der Tat getragen hatte, nicht in die Altkleidersammlung gegeben haben kann. Während sie Scarlett damit konfrontiert, packt diese offensichtlich, um zu türmen. Wenig später stellt sich allerdings heraus, dass es keine Altkleidersammlung vom Roten Kreuz gewesen sein muss, da es auch noch eine Altkleidersammlung der Landjugend gibt. Und die hat zum fraglichen Zeitpunkt tatsächlich dort stattgefunden, wo Scarlett das Kleid wegegeben haben will.

 

Bei Bauernfeinds Putzfrau, einer Türkin, erfährt Sara, dass er sie sexuell belästigt hat, aber auch, dass sie noch einen Schlüssel zu seiner Wohnung hat und Ucars Verlobte war. Sie hatte also nicht nur die Gelegenheit, Bauernfeinds Waffe zu entwenden, sondern auch ein Motiv, wenn schon nicht die Tat selbst zu begehen, so doch Ucar wenigstens dabei zu helfen. Doch es handelt sich um eine Zwangsverlobung und Ayse Önekül hatte offensichtlich wenig Laune, ihren „Verlobten“ überhaupt bei irgendetwas zu unterstützen. Sie erzählt noch, dass sie vor einiger Zeit von drei Männern überfallen worden war, die offenbar bei ihr etwas gesucht hatten, und dass sie den Eindruck hatte, danach sei noch einmal jemand in ihrer Wohnung gewesen, es fehle jedoch nichts.

 

Sara verschafft sich Zugang zu dem „Maharaja“ in der Untersuchungshaft und erfährt von ihm, dass Scarlett und Bernhard Feuersinger, ihr damaliger Ehemann, vor etlichen Jahren sich in einer schwierigen Situation von Harold Scheiterlein Geld geliehen hatten. Als sie es nicht zurückzahlen konnten, soll Bernhard seine Frau zur Prostitution gezwungen haben. Vor zwei Jahren machten sie zu dritt einen Bootstrip in der Gegend von Mallorca. Dabei sei Scarletts Mann zu Tode gekommen, Harold habe sie fortan erpresst, er werde sagen, dass sie ihren Mann in betrunkenem Zustand vom Boot gestürzt habe, um sich seiner zu entledigen, wenn sie ihm nicht zu Willen sei. Im Gegenzug erlasse er ihr auch einen Teil der Schulden, aber eben nur einen Teil. Dann jedoch habe Harold Barbara Lindenmaier kennengelernt und von Scarlett nichts mehr wissen, statt dessen sein Geld zurückhaben wollen.

 

Brian Salzsieder, Saras Freund, fährt in ihrem Auftrag nach Langenburg, wo Keck offiziell gemeldet ist, und erfährt von dem Antiquar auf der Langenburger Stadtmauer, dass Keck der Nachfolger von Maas im Ministerium ist. Er habe bei seinem Antrittsbesuch auf einer Veranstaltung der regionalen Bauunternehmen durchblicken lassen, dass er die Praktiken seines Vorgängers nicht dulden und bei der Auftragsvergabe nur noch nach Recht und Gesetz verfahren werde. Danach sei allerdings Harold Scheiterlein bei ihm aufgetaucht und habe ihn bedrängt, in der gewohnten Weise weiterzumachen, mit der doch alle über Jahrzehnte hinweg gut gefahren seien. Schließlich wolle er sich auch erkenntlich zeigen, indem er mal einen Schaden an seinem, Kecks, Haus unentgeltlich repariere, wobei natürlich zu bedenken sei, dass ein solcher Schaden jederzeit auftauchen könne, was wohl der ultimative Wink mit dem Zaunpfahl war. Nach einer heftigen Auseinandersetzung soll Scheiterlein Keck bedroht haben. Ein paar Tage danach hat dessen Haus gebrannt.

 

Sara will Scarlett mit dem aus ihrer Sicht eindeutigen Ergebnis ihrer Ermittlungen konfrontieren, trifft sie jedoch nicht an. Als ihr klar wird, dass Scarlett sich ins Ausland absetzen will, will sie „ihre Kriminalitäten“ veranlassen, eine Ringfahndung herauszugeben, um sie und Keck festnehmen zu lassen. Kurz bevor sie deren Büro jedoch erreicht, meldet sich der baden-württember-gische Justizminister auf ihrem Handy und liest ihr die Eidesstattliche Versicherung eines unbeteiligten Dritten vor, wonach Scarlett und Keck aller Wahrscheinlichkeit nach ein Alibi haben.

 

Sara ist enttäuscht, zumal auch sie jetzt glaubt, dass Bauernfeind Scheiterlein aus Rassenhass getötet hat, und will aufgeben. Doch Salzsieder weiß mehr und erklärt ihr, dass die Nazi-Umtriebe auf Martin Bauernfeinds Bruder Roland zurückgehen und Saras Mandant nichts damit zu tun hat.

 

Sara erfährt zwischenzeitlich, dass Metin Ucar der Geliebte von Daniela war, kann aber mit der Information nichts anfangen, weil sie die Zusammenhänge nicht kennt. Auf ihn wurde vor einem Jahr schon einmal, und zwar ebenfalls mit Bauernfeinds Waffe, geschossen. Für Sara ein klarer Hinweis auf Ayse Önekül. Doch „ihre Kriminalitäten“ bleiben unbeeindruckt.

 

Abends will sie noch zur Lobenhauser Mühle fahren, um in der Jagst zu baden. Als sie dort ist, wird auf sie geschossen. Sie kann sich gerade noch retten und findet Zuflucht bei der rätselhaften Felicitas Gerschon, bei der sie ein Album mit Aktfotos aus den 50er Jahren findet. Sie berichtet ihr von dem Attentat und ihren Ermittlungen.

 

Am nächsten Tag kommt Felicitas Gerschon in Saras Kanzlei und erzählt ihr, dass sie in den Siebziger Jahren im Internat in Kirchberg eine Stelle hatte und drei Jungs aus der Oberstufe das Album bei ihr entdeckten. Sie erpressten sie und sie habe ihnen über Wochen hinweg zu Willen sein müssen – und es genossen. Dann seien drei Mädchen nacheinander auf dem Hohen Haldenberg zwischen Lobenhausen und Kirchberg vergewaltigt und ermordet worden.

 

Und das ist die Auflösung:

 

Nachdem die Mädchen vergewaltigt worden waren, drohten sie, die drei Jungs bei der Polizei anzuzeigen. Damit dies nicht geschah, haben jeweils die beiden Jungs, die das betreffende Mädchen nicht vergewaltigt hatten, es getötet, während der Dritte bei Felicitas Gerschon saß und von ihr ein Alibi bekam. Später wurde sie erpresst, die Einzelheiten hierzu nicht der Polizei mitzuteilen, andernfalls würde man die sexuellen Abenteuer, die sie mit den dreien hatte, öffentlich machen. Als Gegenleistung bekam sie von jeder Familie 100.000 DM. Die drei sind heute die Ehemänner von Andrea, Daniela und Barbara. Die Parallelen sind eindeutig: Das arbeitsteilige Zusammenwirken war der Grund, weshalb Barbaras Mann ein Alibi für den Mord an seinem Nebenbuhler hatte.

 

Nun ist für Sara also klar, dass die nächste Tat der Mord an dem Geliebten von Andrea sein wird, und zwar am nächsten Sonnabend auf dem Hohen Haldenberg. Mit Salzsieder fährt sie in dessen Wagen nach Lobenhausen, als auf der Kreuzung in Kirchberg der Wagen stehenbleibt. Sie holen einen Abschleppservice und fahren zurück nach Hall. Von unterwegs aus chartern sie einen Hubschrauber am Adolf-Würth-Airport, mit dem sie zum Hohen Haldenberg fliegen. Doch sie scheinen zu spät. Sara will nach Heimhausen, um sie dort an der „Jagstmühle“ abzufangen. Schließlich ist ihr Auftrag nicht, einen Mord zu verhindern, sondern einen Mandanten freizubekommen. Da sieht sie zwei Scheinwerfer und befiehlt die Umkehr. Sie kommen gerade noch rechtzeitig, um die Ermordung des Liebhabers von Andrea zu verhindern.

 

Saras Theorie bestätigt sich, die Schlüssel wurden bei Ayse Önekül entwendet, da man Bauernfeind, der ein plausibles Motiv hatte, auf diese Weise den Mord in die Schuhe schieben konnte. Ucars plötzlicher Aufstieg in der Firma Scheiterlein beruhte nicht darauf, dass er Jürgen ein falsches Alibi gab, sondern ein richtiges und damit drohte, er werde es wahrheitswidrig platzen lassen, wenn er nicht in Harolds Stellung nachrücke.

 

Am nächsten Tag wird Bauernfeind freigelassen. Sara hat ihren Auftrag erfüllt.

 

 

 

 

 

 

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