Nun Danket Alle Gott Op 65/59. Orgel Zusammenfassung

Der Komponist, Organist und Pianist Sigfrid Karg-Elert wurde am 21. November 1877 in Oberndorf am Neckar geboren. Er war eines von insgesamt zwölf Kindern und fiel schon früh durch sein musikalisches Talent auf. Nachdem die Familie nach Leipzig zog, trat Karg-Elert in einen Chor ein und bekam Klavierunterricht. Schon bald komponierte er seine ersten Stücke - sein Können sollte ihm später ein Stipendium am Leipziger Konservatorium sicherstellen. Nachdem Karg-Elert zunächst Klavierwerke schuf, widmete er sich mit der Zeit auch dem Harmonium. Im Jahre 1909 dann schrieb er 66 Choralimprovisationen (op. 65), dies waren seine ersten Beiträge zur Orgelliteratur.

 

In der Choral-Improvisation op. 65 Nr. 59 verarbeitet Sigfrid Karg-Elert den bekannten Choral "Nun danket alle Gott" und stellt einen Triumphmarsch mit außergewöhnlichem Charakter dar, welcher sich hervorragend für festliche Anlässe jeglicher Art eignet. Das Stück an sich soll "pomposo e con brio" gespielt werden: Mit festlichem Glanz also, breit, aber nicht zu langsam. Es beginnt im forte fortissimo und mit Doppel-Pedal, wer genau hinhört, wird den Choral erkennen - nach Eingangsakkorden, die das Motiv bereits aufgreifen, folgt die Melodieführung in der Oberstimme. Etliche Manualwechsel - oder ein deutliches Umregistrieren - sind für eine gelungene Interpretation wohl unerlässlich, dies geht auch aus entsprechenden Anweisungen im Notensatz hervor.

 

Die Einzelausgabe der Edition Breitkopf ist für 5,50 Euro zu erwerben - ein stolzer Preis für einen Doppelbogen bedrucktes Papier: Drei Seiten für die Noten, eine weitere für das Deckblatt. Pluspunkt ist der sehr stabile Einband. Kein Hardcover, aber doch qualitativ hochwertig und zum Teil deutlich robuster als von konkurrierenden Verlagen bekannt. Etwaiges Bonusmaterial gibt es nicht: Kein Vorwort, keine Interpretationsvorschläge. Dies aber ist für Einzelausgaben auch nicht ungewöhnlich und führt zu keinerlei Punktabzug beim Spielspaß. Die Choral-Improvisation selbst ist auch für Hobbymusiker schnell spielbar - zwar kommt es an wenigen Stellen zum Einsatz des Doppelpedals, dies aber stellt keine Hürde und ist angesichts von Intervallen, Tempi und Zusammenspiel mit den Händen leicht zu meistern. Wem der Preis für die Ausgabe zu hoch erscheint, dem sei an dieser Stelle gesagt: Anderweitig umschauen wird schwierig, denn als Einzelausgabe ist die Komposition sonst (noch?) nicht erhältlich.

 

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