Alle reden groß über Umweltschutz - wirklich konsequent (folgerichtig) handeln wollen anscheinend nur wenige. Einer, der es mit Umweltschutz tatsächlich ernst meint, ist Störfi, die Hauptperson dieses humoristischen Romans.
Wie wird er zum Umweltfreund?
Einfach dadurch, dass er bei der Führerscheinprüfung dauernd durchfällt und sich letztlich mit "lebenslänglichem Fußgängerdasein" abfinden muss. Sein umständlicher Arbeitsweg (für die Benützung von Omnibussen müsste er zweimal umsteigen) bringt ihn auf den Einfall, das natürlichste Fortbewegungsmittel zu benützen - ein Paar Beine! Rücksichtlose Autofahrer, die ihm die Atemluft vermiesen, ihn obendrein bei Regenwetter von oben bis unten anspritzen, und eine Verprügelung durch einen "Automobilbesitzer" geben Störfi den Rest: Er wird zum Autogegner. Sicherheitshalber nimmt er gleich an einem Selbstverteidigungskurs teil. Von einem weiteren Kurs - einem in Stilkunde - erhofft er sich, die Öffentlichkeit mit leidenschaftlichen Leserbriefen über den "modernen Verkehrswahnsinn" aufklären zu können.
Ein echter Störfi!
Der Romanheld, dessen wirklichen Namen man nie erfährt, verwendet als Pseudonym jenes Schimpfwort, mit dem ihn Arbeitskollegen hänseln: Störfi. In Kürze wird er zum berüchtigten "Leserbrief-Störfi", über dessen verrückte Ansichten sich die meisten Leute empören. Zweimal verliert er seine Arbeitsstelle, bevor er beschließt, seine Leserbriefe durch ein eigenes Buch zu ergänzen und den Leuten zu zeigen, dass sie sich alle zur Beute der Automobilindustrie machen lassen.
Autojäger!
Er "kämpft" nicht nur mit Worten, auch mit Taten: Autofahrer, die frühmorgens den Motor allzu lange warmlaufen lassen und dadurch die Luft verpesten, zeigt er immer wieder schonungslos an, sodass ihm Polizeibeamte den Beinamen "der Autojäger" verpassen. Erfolglos bleibt Störfis Versuch, als Mitglied der "Bunten", einer politischen Partei von angeblichen Naturfreunden, Gesinnungsgenossen zu finden. Aber die Bunten sind allesamt selber viel zu sehr in ihre "Blechkübel vernarrt".
Ein anderer Versuch, nämlich den Verkehrsminister von einer umweltfreundlicheren Verkehrspolitik zu überzeugen, verursacht einen Zusammenprall zwischen den "Bonzen der Autofahrerpartei" und dem einzigen Mitglied der "Fußgängerpartei": Störfi. Unmittelbar vor dem Büro des Verkehrsministers sieht sich Störfi gezwungen, seine Selbstverteidigungskünste anzuwenden. Nachdem er dabei irrtümlich auch einen eingreifenden Polizisten durch die Luft gewirbelt hat, macht man mit dem "Autojäger" im wahrsten Sinn des Wortes kurzen Prozess und sperrt ihn für mehrere Wochen ins Gefängnis.
Neue Gegner - großes "Finale"!
Bei seiner Entlassung glaubt Störfi das Hauptübel für den "Wahnsinn auf den Straßen" gefunden zu haben: Automobilbosse, die mit ihrer gefinkelten Werbung die Leute glauben machen, dass ein Leben ohne eigenen PKW etwas Undenkbares wäre. Immer mehr wandelt sich Störfi von einem einfältigen Menschen, den die meisten verlachen, zu einem durchtriebenen "Revoluzzer", der es schafft, einen der "großen" Automobilbosse ins Schwitzen zu bringen: Dieser mächtige Geschäftsmann hat Störfi von Leibwächtern derb bei einer Hintertür "hinauskomplimentieren" lassen und muss plötzlich aus der Zeitung von "Tonbandmaterial" erfahren, dessen Veröffentlichung dunkle Machenschaften des Automobilkonzerns an die Öffentlichkeit brächte. - Wie Störfi es fertig bringt, Beweise gegen zwielichtige Methoden des Automobilbosses zu ergattern, wie Störfi unerwarteterweise auf Gleichgesinnte stößt, wie er plötzlich vor Polizei und "Killern" der Automafia ins Gebirge zu fliehen versucht, wohin ihm kein Automobil folgen kann - das verleiht dem Roman neben allem Humoristischen und Gesellschaftskritischem eine Spannungssteigerung, die an einen Kriminalfilm erinnert - obwohl das Buch bleibt, als was es in erster Linie gedacht ist: eine Geschichte über die Abhängigkeit der "modernen" Menschen von der mächtigen Automobilindustrie.
PS: Der Autor des Buches "Störfi, der Autojäger" ist genauso wie der Held seiner Geschichte noch nie bei einer Führerscheinprüfung durchgekommen - weil er es noch nie der Mühe wert oder not-wendig gefunden hat, zu einer solchen Prüfung anzutreten. Er leistet sich, wie er selber sagt, "den Luxus, auf ein Auto verzichten zu können". Als - gezwungenermaßen - überdurchschnittlich emsiger Fußgänger ist er dadurch im Grunde genommen ein "sportlicher Mensch", obwohl er vom "modernen Sport" - weil überwiegend reine Geschäftssache - angeblich wenig hält.
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