Tannöd: Roman Zusammenfassung

Tannöd

Meine Taschenbuchausgabe ist aus der 4. Auflage des btb-Verlages. Der btb-Verlag gehört zur Random House GmbH Verlagsgruppe in München. Die erste Ausgabe von Tannöd erschien bereits 2006 beim Edition Nautilus Verlag Lutz Schulenburg in Hamburg. Tannöd umfasst 171 Seiten. Die Autorin Andrea Maria Schenke wurde 1962 in Regensburg geboren. Tannöd ist ihr erster Roman und brachte ihr gleich mehrere Buchpreise ein. Darunter auch der Deutsche Krimipreis. Außerdem belegte es wochenlang Platz 1 der Bestsellerlisten. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Nittendorf, im Landkreis Regensburg.

 

In Tannöd geht es um die Geschichte der Familie Danner. Sie haben einen Einödhof, der kurz in der Bevölkerung der Tannödhof genannt wird. Dort geschehen seltsame Dinge. Der alte Bauer Danner ist nicht nur als geizig und eigenbrötlerisch verschrien. Ihm wird im nahen Dorf auch nachgesagt, dass er ein Verhältnis mit seiner Tochter Barbara hat. Seine Frau sagt dazu nichts und schweigt lieber. Sie ist froh, dass er nichts von ihr will und sie nicht andauernd schlägt. Die alte Dannerin liebt ihren Mann abgöttisch. Er hat sie nur wegen ihrem Bauernhof geheiratet. Der alte Danner beschäftigt oft Landstreicher oder Männer die im Gefängnis gesessen sind. Sie wollen sich nicht polizeilich melden und daher kann er ihnen weniger zahlen. Doch dann geschehen immer mehr Einbrüche auf dem Hof und auch in der Umgebung. Die Magd Anna Hierl hält es auf dem einsamen Gehöft nicht mehr aus und kündigt. Sie ist fleißig und findet schnell eine andere Stelle. Über den Winter spart der alte Danner erst einmal ihren Lohn, denn da gibt es auf dem Bauernhof nicht soviel Arbeit wie im Frühjahr und Sommer. Im Frühjahr wird dann Marie als neue Magd eingestellt. Sie war als Hauswirtschafterin beschäftigt. Doch ihre Hausherrin ist alt und muss jetzt in ein Altersheim. Marie ist froh, dass sie eine neue Stelle gefunden hat, denn bei ihrer Schwester und deren Mann kann sie ja nicht ewig bleiben. Dort hatte sie auch nur das Sofa im Wohnzimmer zum Schlafen und ihr Schwager war sowieso nicht so begeistert, dass er noch ein Maul mehr zu stopften hatte.

An dem Abend als Marie auf den Tannödhof kommt geschehen abscheuliche Dinge. Im Stadel, einem Gebäude, das an den Stall angrenzt und vom Wohnhaus aus begehbar ist, wird Barbara die Tochter vom Danner erst gewürgt und dann mit einer Spitzhacke erschlagen. Ihre Mutter sieht Licht und will nach ihr sehen und wird ebenfalls getötet. Bauer Danner wacht auf und sieht ebenfalls das Licht. Also geht er in den Stadel um den Weibsleut zu sagen, dass sie nicht unnötig seine Kerzen verbrauchen sollen. Auch er wird getötet. Im Anschluss erscheint auch noch die kleine Tochter von Barbara, weil sie die Mutter sucht. Das Kind kann dem Mörder auch nicht entgehen. Um keine Zeugen zu haben, geht der Mörder anschließend über den Stall ins Haus und tötet auch Marie und den erst 2 Jahre alten Sohn von Barbara. Sechs Personen sind in dieser Nacht umgekommen. Alle mit der Spitzhacke erschlagen. Erst vier Tage später finden Nachbarn, die sich wundern, dass man niemanden von den Danners sieht, die Leichen. Der Mörder hat die vier Leichen im Stadel mit Heu bedeckt, damit sie nicht gleich gefunden werden. Die Leichen von Marie und dem kleinen Josef liegen noch im Haus. Damit die Kühe und Schweine im Stall nicht anfangen zu schreien hat der Mörder sie jeden Tag noch gefüttert.

Jeder im Dorf weiß natürlich etwas zum Leben der Danners. Die Einen sagen, dass es bestimmt von der Kriegsgefangenen kommt. Sie wurde den Danners unter Hitler als Landarbeiterin zugeteilt. Die Danners haben sie sehr schlecht behandelt. Der Bauer war sogar hinter ihr her und hat sie ausgepeitscht als sie nicht so wollte wie er. Dann hat sie sich im Stadel erhängt. Der Geist geht dort bestimmt noch um und ist am Tod der Familie schuld. Die Anderen meinen, dass es dem Danner recht geschieht. Er hat jetzt für die Sünde des Verhältnisses zu seiner Tochter gezahlt. Außerdem hat er ja immer nur Gesindel beschäftigt. Einer von denen wird ihn ausgeraubt und ermordet haben.

Nur warum man auch die kleinen Kinder umgebracht hat, weiß niemand so genau. Aber ein eigentümliches Völkchen waren die Danners auf jeden Fall. Immer verschwiegen und immer unter sich. Man sagt, dass die zwei Kinder von Barbara auch vom alten Danner waren. Zwar war sie mal mit einem Kriegflüchtling verheiratet. Aber der ist nach Amerika ausgewandert. Und der kleine Josef soll der Sohn eines Nachbarn sein, der ein Techtelmechtel mit Barbara hatte. Am Ende kommt heraus, dass eben dieser Nachbarn die Familie erschlagen hat. Er hatte Streit mit Barbara und hat sie gewürgt und dann hat er alle von der Familie mit der Spitzhacke getötet.

 

Das Buch basiert auf einer wahren Geschichte. Im Jahr 1922 wurden alle Bewohner des Einödhofs Hinterkaifeck mit einer Kreuzhacke erschlagen. Keiner hat überlebt und der Mörder ist bis heute nicht bekannt. Auf dieser Geschichte basiert Andrea Maria Schenkels Buch. Sie hat den Mord nur in das Jahr 1950 verlegt und die Namen geändert. Ansonsten trägt sich alles wie beim damaligen Mordfall zu. Nur das sie am Ende eben einen Mörder nennt. Dieser Nachbar war auch verdächtig, wurde aber nie überführt. Das Buch ist auf jeden Fall bis zur letzten Seite spannend geschrieben. Am Anfang ist es nur verwirrend das die Ereignisse mehr in Interviewform wiedergegeben werden. Es ist als würde ein Polizist jeder Person welche die Danners kannte, Fragen stellen und diese würde halt dann alles erzählen was sie weiß. Die Sprache im Buch ist nicht zu schwierig. Aber die Leute sprechen halt ihren bayerischen Akzent. Doch schwer zu verstehen ist der nicht. Die Kapitel sind nie sehr lang und man kann das Buch wirklich in ein paar Tagen durchlesen.

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