Die Taschenbuchausgabe von „Tausend strahlende Sonnen“ von Khaled Hosseini ist im Jahre 2009 erschienen.
Der Autor erzählt die Geschichte zweier Frauen aus Afghanistan, dabei wählt er die Ich-Perspektive und die beiden Frauen kommen abwechselnd zu Wort.
Mariam wächst bei ihrer Mutter in einer kleinen abgeschiedenen Hütte, in der Nähe von Herat, auf. Ihre Kontakte kann man an der Hand abzählen, denn zu Besuch kommen höchstens eine Freundin ihrer Mutter und ein muslimischer Geistlicher, der Mariam lesen und schreiben beibringt. Außerdem kommt jeden Donnerstag Mariams Vater, dies ist der Höhepunkt für das kleine Mädchen. Ansonsten leben Mutter und Tochter alleine in der Einöde. Nana, die Mutter, scheint ihrer Tochter nicht wohlgesonnen zu sein. Denn Mariam ist eine „harami“, ein uneheliches Kind. Dies wird in der afghanischen Bevölkerung als Makel gesehen und Nana wurde damals von ihren Vater verstoßen. Jalil, der Vater von Mariam ist ein sehr reicher Mann. Er lebt in Harat, hat dort drei Ehefrauen, Nana war damals das Dienstmädchen und als sie schwanger wurde, baute er ihr die Hütte in der Einöde. Größtenteils langweilt das Mädchen sich sehr, kann sie den Zorn der Mutter doch kaum einschätzen und freut sich auf die Besuche des Geistlichen, der ihr von der Außenwelt erzählt. Sie stellt sich diese sehr schön vor. Als sie fünfzehn wird, fragt ihr Vater, was sie sich zu Geburtstag wünscht. Sie hat nur einen Wunsch, ihr Vater soll sie an diesem Tag abholen und mit ihr und seinen anderen Kindern ins Kino fahren. Nach langem Zögern verspricht der Vater ihr es. Die Mutter sagt nur, dass er sowieso nicht kommen würde, da er sich für sein uneheliches Kind schämen würde. Am Geburtstag wartet sie. Doch Jalil kommt nicht! Trotz Verbot ihrer Mutter, macht sie sich allein auf den Weg zum Vater. Doch man lässt sie nicht ins Haus, weil der Vater angeblich nicht da sei. Das Mädchen verbringt die ganze Nacht vor dem Haus, am nächsten Morgen sieht sie ihren Vater durch einen Fensterspalt. Enttäuscht lässt sie sich von dem Chauffeur nach Hause bringen. Doch auf den Fußweg entdecken sie Nana, die sich erhängt hat. Das Mädchen ist untröstlich und nun auch ein Waisenkind. Jalil muss sie nun aufnehmen, sie bekommt dort ein Zimmer, in dem sie sich größtenteils aufhält. Denn die drei Ehefrauen wollen sie gar nicht haben und lassen sie es auch spüren. Dann kommt der Schuhmacher Rachid ins Haus und wirbt um das vierzehnjährige Mädchen. Jalil hat gegen seine Ehefrauen keine Chance und verheiratet seine Tochter mit dem vierzig Jahre älteren Mann. Mariam die zu tiefst erschüttert ist, gibt klein bei und lebt mit ihrem Mann fortan in Kabul. Ein neues Leben beginnt. Raschid der anfangs noch sehr liebevoll ist, hat seine genauen Vorstellungen, Mariam muss einen Schleier tragen und bei Spaziergängen immer einige Schritte hinter ihm gehen. Nach der ersten Fehlgeburt ändert sich Raschid er wird aggressiv und quält seine Frau. Wegen Kleinigkeiten bekommt sie Schläge, beispielsweise, wenn ihm das Essen nicht schmeckt. Dies wird von Fehlgeburt zu Fehlgeburt schlimmer.
Laila wird in 1978 in der Nachbarschaft von Mariam geboren. Sie hat sehr moderne Eltern und wächst auch so auf. Sie ist das ein und alles für ihren Vater, er ist Lehrer. War ihre Mutter anfangs sehr lebensfroh wird diese sich aber im Laufe des Buches doch in eine höchst depressive Frau verwandeln. Als ihre beiden Söhne im Krieg fallen ist ihre ganze Lebensfreude dahin. Sie zieht sich zurück und überlässt Tochter und Ehemann sich selbst. Laila darf in die Schule gehen und freut sich auch sehr darüber. Als ihr Vater ein Verbot kriegt zu arbeiten, gibt er ihr Privatstunden. Tarik, Lailas bester Freund, ist ein Nachbarjunge. Die Beiden sind unzertrennlich. Im Laufe der Zeit wird aus der Freundschaft Liebe. Doch Tarik flüchtet mit seiner Familie nach Pakistan. Doch als Lailas Familie ihn folgen möchte, wird das Haus bombardiert und ihre Eltern sterben. Laila wird schwerverletzt von Raschid aufgenommen.
Mariam kümmert sich liebevoll um Laila und pflegt sie gesund. Sie bekommt von einen Unbekannten Mann Besuch, dieser erzählt ihr, dass Tarik gestorben sei. Sie ist untröstlich, nicht nur dass sie ihre Eltern verloren hat, sondern auch ihre Liebe! Und zu allem Überfluss ist sie auch noch schwanger! Was soll sie nur tun? Da macht Raschid ihr einen Heiratsantrag und auch wenn sie sich vor dem alten Mann ekelt nimmt sie diesen an.
Von nun an ist sie die Prinzessin im Haus, Raschid tut alles für sie und Mariam wird weiterhin gequält. Als Raschid dann noch erfährt, dass Laila schwanger ist, trägt er sie auf Händen. Als sie eine Tochter gebärt wendet sich das Blatt, Raschid wird auch zu Laila ungehalten.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten freunden sich die beiden Frauen an. Es wird eine intensive Freundschaft. Raschid macht den beiden Frauen das Leben zur Hölle. Auch als Laila einem Jungen das Leben schenkt, wendet sich das Blatt nicht, Raschid liebt seinen Sohn und kümmert sich von nun an nur noch um ihn.
Als eines Tages Tarik vor der Haustür steht, wird klar, dass Raschid Laila damals belogen hat. Der Unbekannte war ein Freund von ihm. Der Sohn erzählt seinem Vater abends, dass ein fremder Mann im Haus war. Als Raschid erfährt, wer es war, schlägt er Laila. Wenn Mariam ihm nicht von hinten einen Hammer über den Kopf gehauen hätte, dann wäre Laila tot.
Nun sind die beiden Frauen endlich frei. Doch die Freude währt nicht lange, denn ihnen ist klar, dass sie verfolgt werden. So stellt sich Mariam und wird vor der Öffentlichkeit hingerichtet.
Laila geht mit Tarik nach Pakistan. Dort leben sie ihre Liebe und sind glücklich. Doch es zieht sie nach Afghanistan zurück. Laila besucht die Harat, die Stadt in der Mariam gelebt hat. Sie sieht die kleine Hütte und besucht den Geistlichen. Doch dieser ist leider gestorben, aber der Sohn hat einen Brief von Mariams Vater. Dieser bedauert die Geschichte sehr.
Laila ist bei sich angekommen, sie ist glücklich und schwanger. Mit ihrer Familie macht sie sich auf den Weg nach Kabul, um dieses wieder auf zu bauen. Wenn sie eine Tochter bekommt, weiß sie schon wie sie heißen wird…
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