Todesrosen
Meine Taschenbuchausgabe erschien im November 2009 in der ersten Auflage bei der Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG in Bergisch Gladbach. Das isländische Original erschien schon im Jahr 1998 bei Vaka-Helgafell in Reykjavik unter dem Titel Daudarosir. Die Taschenbuchausgabe hat 301 Seiten und wurde von Coletta Bürling übersetzt. Die ISBN lautet: 978-3-404-16345-8. Der Autor Arnaldur Indridason ist Jahrgang 1961. Er schreibt heute erfolgreiche Kriminalromane, war aber früher als Journalist und Filmkritiker bei Islands größter Tageszeitung beschäftigt. Seine Kriminalromane wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Er lebt heute mit seiner Familie in Reykjavik.
Ein Pärchen geht in einer hellen isländischen Mittsommernacht über den Friedhof zur Wohnung der Frau. Da bemerkt sei ein Geräusch und sieht etwas Helles auf einem Grab liegen und ein dunkel gekleideter Mann macht sich über das Friedhofstor davon. Die Neugier hat die Frau gepackt und sie geht zum Grab. Dort liegt eine junge nackte Frau inmitten von frischen Blumenkränzen auf dem Grab des isländischen Unabhängigkeitskämpfer Jon Sigurdsson. Erst schwank die Frau ob sie die Polizei informieren soll und tut dies aber schließlich doch. Der Mann möchte nichts damit zu tun haben und macht sich davon. Die Polizei sichert erst einmal den vermeidlichen Tatort, stellt aber fest, dass die junge Frau nicht hier ermordet wurde. Es fehlen Kleidung und das Tatwerkzeug. Das einzige Erkennungsmerkmal ist ein tätowiertes J. Außerdem sieht man auf ihren Armen etliche Einstiche. Sie war also drogenabhängig. Kommissar Erlendur und sein Team werden informiert und befragen die Zeugin. Doch sie kann den Täter nicht genauer beschreiben und weiß auch nicht ob er mit einem Fahrzeug am Friedhof war. Bei der Autopsie der Leiche wird festgestellt, dass die Junge Frau vor ihrem Tod schwer misshandelt und vergewaltigt wurde. Erlendur und seine Kollegen Oli und Elinborg gehen davon aus, dass sie drogenabhängig war und auf den Strich gegangen ist. Sie klappern alle Tätoo-Studios in Reykjavik ab und finden schließlich einen herunter gekommenen Laden in dem sich die junge Frau sich das J hat tätowieren lassen. Doch der Inhaber weiß aber nicht ihren Namen. Seltsam ist auch, dass keine Vermisstenmeldung eingeht obwohl im Fernsehen und in der Zeitung auf den seltsamen Fund der Leiche einer jungen Frau aufmerksam gemacht worden ist.
Da sie nicht weiterkommen beschließt Erlendur mit seiner Tochter Eva Lind in Verbindung zu treten. Sie ist ebenfalls drogenabhängig und ist auch schon auf den Strich gegangen. Von mir erhält er den Hinweis, dass die junge Frau mit einem anderen Mädchen namens Charlotte zusammen gewohnt hat. Sie heißt Birta und Charlotte kann sagen, dass ei aus den westlichen Fjorden kam. Birta hat für Herbert, einen der großen Drogenbarone Islands, gearbeitet. Ihm gehört auch das Haus in dem Birta und Charlotte eine Zeitlang zusammen gewohnt haben. Dann ist Birta mit einem Bekannten namens Janus zusammen gezogen. Für Herbert hat sie aus allen möglichen europäischen Hauptstädten Drogen nach Island geschmuggelt. Dafür hat er ihr immer einen kleinen Anteil überlassen. Ist Birtas Tod doch politischer Natur? Schließlich kam Jon Sigurdsson auch aus den westlichen Fjorden. Vielleicht will der Täter ein Zeichen setzen. Erlendur und Oli befragen auch diesen Hubert. Doch er scheint vom Tod Birtas total überrumpelt zu sein. Trotzdem beobachten sie ihn und er telefoniert mit jemandem aus einer Telefonzelle. Oli und Erlendur machen sich auf den Weg in die westlichen Fjorde um herauszufinden ob es noch Verwandte von Birta dort gibt und wie ihr Nachname war. Sie finden tatsächlich ihre Mutter. Doch sie kann ihnen nichts von Bedeutung sagen da sie seit Jahren keinen Kontakt zu ihrer Tochter mehr hatte. Inzwischen bekommen sie von Elinborg die Mitteilung, dass jemand diesen Herbert entführt hat. Was die Ermittler nicht wissen: Das war Birtas Freund Janus. Er will herausfinden was für üble Geschäfte Herbert und ein mächtiger isländischer Bauunternehmer namens Kalmann ausüben. Kalmann war anscheinend derjenige der Birta öfter bei Herbert „geordert“ hat um sie zu missbrauchen und zusammenzuschlagen. Dafür hat er ihr viel Geld gezahlt und sie hat es wegen ihrer Drogenabhängigkeit über sich ergehen lassen. Janus will jetzt sowohl mit Herbert als auch mit Kalmann abrechnen da Birta von den Drogen nie losgekommen ist und ihm auch gestanden hat, dass sie im Endstadium einer AIDS-Erkrankung gewesen ist.
Inzwischen sind Erlendur und Oli wieder zurück in Reykjavik und haben die Mutter von Janus ausfindig gemacht. Er war früher schon mit Birta befreundet und sie wollen ihn befragen, da sie glauben, dass er der Freund ist mit dem sie in zusammengezogen ist und wegen ihm die Tätowierung J hatte. Janus hat ja Herbert entführt und erpresst ihn jetzt und droht ihn umzubringen um an Unterlagen über ihn und seine Beziehungen zu Kalmann zu kommen. Janus wusste von Birta das es eine geheime versteckte Metallkassette gibt n denen sich hochbrisante Unterlagen befinden. Herbert sagt ihm tatsächlich wo sich die Unterlagen befinden und Janus übergibt das Material, das er in der Kiste findet, an Erlendur. Doch in der Kiste war auch ein Bild von einem hohen Beamten in der Stadtverwaltung und auf dem Bild sieht man ihn beim Sex mit einem Jungen und einem Mädchen. Das Mädchen ist Erlendurs Tochter Eva Lind. Damit ist er befangen und muss aus dem Fall ausscheiden. Sein Kollege Oli bittet ihn allerdings am nächsten Morgen noch das Verhör von Kalmann zu machen. Von ihm sind auch jede Menge Informationen in den Unterlagen gewesen. Derweilen hat sich Herbert befreien können und seinen Bodyguard informiert. Beide lauern Janus auf und schlagen ihn zusammen. Die Polizei kann ihn knapp retten. Zwar kann Erlendur und sein Team Kalmann nachweisen, dass er ein Verhältnis mit Birta hatte und auch einige illegale Baugeschäfte betrieben hat. Doch für den Mord an Birta gibt es keine Hinweise. Auch wenn Kalmann zugibt bei dem letzten Treffen von ihr erfahren zu haben, dass sie AIDS hat und er daraufhin in die USA geflogen ist um sich untersuchen zu lassen. Er hat auch schon das Ergebnis erhalten. Auch er hat AIDS. Erlendur kann Janus retten und bekommt aus ihm heraus, dass er seine Trauer über Birtas Tod, den er übrigens selbst verschuldet hat um sie vor dem grausamen Tod durch AIDS zu bewahren, auf Herbert und Kalmann übertragen hat. Deswegen entführter er Herbert um an Informationen über beide Männer heranzukommen. Birta hat er auf das Grab von Jon Sigurdsson gelegt weil es zum Nationalfeiertag so schön mit Blumen geschmückt war. Es gab keinen politischen Hintergrund. Nur dass hochrangige Beamte damit erpresst wurden, dass Herbert Fotos von deren sexuellen Vorlieben hatte.
Das Buch an sich ist sehr flüssig geschrieben. Allerdings hat es mich gestört, dass man manchmal als Leser weiter ist als die Ermittler. Auch die isländischen Namen sind etwas schwierig am Anfang. Dafür sind die Kapitel nicht allzu lang und man kann sich das Lesen schön einteilen.
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