Und ich dachte, es sei Liebe Abschiedsbriefe von Frauen Zusammenfassung

Der Inhalt des Buches ist eigentlich ganz schnell beschrieben. Es sind viele verschiedene Abschiedsbriefe von vielen verschiedenen Frauen abgedruckt. Aufgeteilt ist das Buch in drei größere Kapitel: - Briefe von Frauen, die man kennen könnte - Heute - Briefe von Frauen, die man kennen könnte - Damals - Briefe von Frauen, die man vermutlich nicht kennt - Heute Vor jedem der Kapitel schreibt Sibylle Berg ein paar einleitende Worte, unter anderem über persönliche Erfahrungen, die sie mit der Liebe und dem Abschied gemacht hat. Hier mal einige Namen, der Frauen, von denen Briefe abgedruckt sind: Marlene Dietrich, Corinne Hoffmann (besser bekannt als "Die weiße Massai"), Milena Moser, Königin Elizabeth I. oder Agnes von Kurowsky.Natürlich sind noch viele, viele mehr dabei, aber ich will an dieser Stelle nicht alle aufzählen.Insgesamt beinhaltet das Buch 65 Briefe. Bevor man einen Brief liest, hat Sibylle Berg noch ein paar Worte zur Schreiberin vorangestellt. Meistens erfährt man auch, warum und in welchen Situationen der Abschiedsbrief geschrieben wurde. Beweggründe gibt es genug. Sei es die Trennung vom Mann oder Geliebten, der Tot des Gatten, heimlicher Abschied, usw.Die Briefe sind so verschieden, wie die Frauen, die sie geschrieben haben. Es sind extrem traurige, hasserfüllte, aber auch sarkastische und liebe Briefe dabei. Als Leseprobe gebe ich euch einen Brief, der anders , als die anderen ist: extrem kurz und verdammt sarkastisch: Helen Valentin an Luke Lieber Luke, ich hätte es wissen sollen. Dein guter Geschmack, deine Schwimm-Medaillen, deine Vorliebe für Vanessa Daou, dein Kühlschrank, gefüllt mit Kaviar und Champagner, deine Gier auf Details über meine verflossenen Liebhaber, deine Leidenschaft für Klatsch und dein GOTTVERDAMMT gutes Aussehen - all dies hätte mich erkennen lassen sollen: "Ich liebe dich, ich bin bloß nicht in dich VERLIEBT." Nun gut, fick dich und das letzte Jahr mit den 8-stündigen Fick-Orgien. Du sagst, du seist "bi"…Ich sage "bye-bi". Deine Abschiedsworte waren: "Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass ein anderer Mann seinen Penis in dich steckt." DITO! Wie gesagt, die Leseprobe gibt einen Abschiedsbrief der anderen Art wieder. Nicht alle Briefe sind so, um nicht zu sagen: die wenigsten. Ich finde es spannend zu lesen, wie andere Frauen ihre Enttäuschung, ihr Leid verarbeiten. Und ganz besonders interessant ist, dass sich von früher bis heute dabei eigentlich nichts geändert hat. Früher haben die Betrogenen und Verlassenen gelitten, genauso wie heute. Der einzige Unterschied ist die Sprache. In dem Buch wird deutlich, dass heute mehr Gefühle preisgegeben werden und deutlichere Worte verwendet werden. Dieses Buch berührt, macht teilweise sentimental und man leidet mit. In vielen Briefen kann man den Schmerz der Frauen deutlich herauslesen. Jeder Brief wurde aus einem anderen Beweggrund heraus geschrieben. Manche Frauen rechnen ab, manche Frauen wollen zurück gewinnen, andere wollen verletzen. Manche Briefe wurden abgeschickt, manche haben ihren Empfänger nie erreicht. Es ist teilweise erstaunlich, wie viele parallelen man zu sich selber erkennt, wie viele Frauen genauso reagieren wie man selber. Man kann sich praktisch in sie hineinversetzen, denn Liebeskummer hat wohl jeder mal gehabt. Das Buch hat mich richtiggehend gefesselt. Es ist kurzweilig und durch die vielen verschiedenen Schreibstile abwechslungsreich. Es ist zudem einfach mal ein anderes Buch, keine Liebesgeschichte im herkömmlichen Sinn, sondern viele reale Geschichten. Wer aktuell Liebeskummer hat, sollte meiner Meinung nach den Finger von diesem Buch lassen. Ich denke, dass es einen noch weiter runter ziehen würde. Allerdings kann natürlich auch genau das Gegenteil der Fall sein. Manch einer braucht vielleicht genau das. Ich spreche eine klare Empfehlung für das Buch "Und ich dachte, es sei Liebe aus". Mir hat es so gut gefallen, dass ich nun neugierig bin, auch mal die andere Seite zu entdecken und werde mir als nächstes das Buch mit den Abschiedsbriefen von Männern besorgen. Mal sehen, ob einem dann genau so tiefe Einblicke in das Innerste gewährt werden.

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