Wahr
Der Inhalt:
Elsa ist schon seit über fünfzig Jahren mit Martti verheiratet. Ihre Tochter Eleonoora hat bereits selbst zwei Kinder, Anna und Maria. Doch eines Tages erhält die Familie einen tragischen Schicksalsschlag. Elsa hat Krebs und musste die Chemotherapie abbrechen, da die Krankheit nicht mehr heilbar ist. Sie wird nach Hause gelassen und versucht nun, ihre letzen Tage noch schön zu gestalten. Als ihre Enkelin Anna eines Tages zu Besuch kommt, findet sie ein altes schönes Kleid, dass dem früheren Hausmädchen Eeva gehörte. Durch die gelegentlichen Zeitsprünge in das Jahr 1964 wird der Bezug zu Eeva immer deutlicher und das Familienverhältnis immer genauer erklärt.
Leider wird Elsas Krankheit, die ja eigentlich das ausschlaggebende dieser Geschichte ist, dass sie sich überhaupt dazu entschließt das Geheimnis zu lüften, im Buch nur am Rande erwähnt und am Schluss überschlägt sich plötzlich alles.
Elsa hat den Krebs und geht auf ihre letzten Tage zu, die werden ihr im Kreise der Familie eigentlich recht schön gemacht, sie fahren noch einmal in ihre Strandhütte in Finnland. Elsa und Marrti, ihr Mann, ein begnadeter Maler und Ella, ihre Tochter und ihre Enkelin Anna mit ihren Freund und Maria. Denn Elsa will in ihren letzten Tagen noch einiges erleben, obwohl das eigentlich ganz normal Wünsche sind, wie Baden, Wein trinken, reden und einfach das Leben genießen. Ana ist an einem Tag bei Elsa und sie spielen ein altes Spiel, sie ziehen sich alte Kleider an und da findet Anna im Schrank von Elsa ein Kleid, was ihr gefällt, aber das ist von Eeva und damit beginnt das ganze Drama. Denn Eeva kam als Hausangestellte zu Elsa und Marrti und sollte auf Ella aufpassen, denn Elsa war eine berühmte Journalistin und war viel in der Welt unterwegs. Zwischen Marrti und Eeva beginnt ein Verhältnis, aber Elsa wusste nichts davon, bis das Sommerhaus gebrannt hat und Ella fast gestorben wäre, da hat Elsa es mitbekommen und dann wollte sie auch, dass Eeva geht, aber Marrti und Eeva haben sich noch eine Zeitlang heimlich gesehen, da sie so verliebt waren, aber dann hat Marrti Schluss gemacht. Eeva ist dann an einer langen Krankheit immer magerer geworden und ist die heim zu ihren Eltern, wie sie letztendlich gestorben ist, das findet man leider nicht heraus in dem Buch, nur dass sie nicht mehr leben wollte, immer mehr abgebaut hat und im Alter von 27 Jahren verstorben ist, wie Anna dann herausgefunden hat. Denn sie hat in Helsinki beim Einwohnermeldeamt angerufen und hat die Auskunft bekommen. Sie hat sich auch noch mit Eevas Schwester getroffen, aber die brachte auch kein Licht ins Dunkel und ihre beste Freundin auch nicht. Am Ende kommt heraus, das Marrti es schon länger gewusst hat, dass Eeva schon tot ist und Ella macht ihm deswegen einen Vorwurf, aber das kann man ja jetzt auch nicht mehr ändern. Dann stirbt Elsa, nachdem Marrti noch ein Bild von ihr gemalt hat, es war zwar am Schluss auch nicht mehr so, wie man sich große Liebe vorstellt, aber sie haben nun mal den Weg zusammen gemeistert. Anna und ihr Freund räumen den geräteraum auf und finden ein altes Bild von Marrti, eine Ölzeichnung von Anna, als sie noch klein war. Anna bringt es ins Dorf zum Einrahmen, aber der Restaurator entdeckt darunter noch ein anderes Bild, nämlich auch eine Ölzeichnung von Eeva, auch von Martti gemalt. Und da reicht es Ella, sie verdächtigt Marrti, dass er mit dem Tod von Eeva was zu tun hat, aber dann ist ja eh das Buch zu Ende, alle leben weiter , so wie es vor Elsas Tod war.
Also, ich war ein wenig hin und hergerissen von dem Buch, es hat nicht ganz meine Erwartungen getroffen, denn mir wurden nicht alle Fragen gut beantwortet und außerdem hat die Autorin immer an der spannendsten Stelle aufgehört mit einem Thema. Dann war die Sprache manchmal so komisch, so als wenn die Autorin von ganz weit weg das beobachtet und dann immer so eine andere Schriftweise, man musste viel überlegen beim Lesen, aber das hat der Sache nicht so den Abbruch getan. Was mehr zum Vorschein hätte kommen können, wie diese Mutter - Elsa-Tochter-Ella Geschichte früher war und was sich jetzt so verändert hat, es war mir manchmal zu wenig an Empathie drin, ich wäre bei manchen mehr ins Detail gegangen. Zum Beispiel erwähnt die Autorin ganz kurz, als Ella angerufen wird, dass Elsa nun gestorben ist, ich wäre als Leser gern in diesen letzten Minuten bei ihr gewesen, das hätte ich interessanter gefunden und nicht wie es dann da stand, ja sie hat noch frische Kartoffeln gegessen und dann ist sie ins Krankenhaus gekommen. Marrti legte sich neben sie und sie ist eingeschlafen. Komisch, ich hätte eh gern mehr über Elsa gelesen, aber sie wurde meist als böse Frau dargestellt, die ihre Familie aufgrund der Karriere alleine lässt, kein Wunder , dass der Mann fremd geht, mag dann mancher sich denken. Aber sonst ein einfühlsames Buch über den Abschied, den Tod und die Beziehung von einer Mutter, die auf einmal wieder zum Kind wird und wie die Enkel das so sehen aus ihrer Sicht, das ist schon was spannendes. Aber trotzdem hat mich das Buch nicht so überzeugt, ich hab schon bessere Bücher über Abschied und Trauer gelesen, also mich hat es nicht wirklich vom Hocker gerissen.
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