Wofür die Worte fehlen Zusammenfassung

Wofür die Worte fehlen

Die Hauptperson Kristian hat Probleme in der Schule. Er kippelt mit dem Stuhl und fällt mindestens einmal pro Tag mit seinem Stuhl nach hinten um. So auch zu Beginn der Geschichte. Kristians Klasse sieht einen Film über einen autoritären General aus dem Ersten Weltkrieg. Kristian erschrickt sich und fällt mit seinem Stuhl auf die Knie einer Mitschülerin. Großes Gelächter bricht in der Klasse aus und Kristian bekommt fürchterliche Bauchschmerzen. Diese Bauchschmerzen sind ein weiteres großes Problem von Kristian. Er hat sie täglich und rennt deshalb in vielen Schulstunden auf die Toilette. Wegen der Bauchschmerzen fehlt er jedoch auch häufig in der Schule.

Nach dem Vorfall in der Stunde, nachdem er wieder einmal auf die Toilette gerannt ist, um sich zu übergeben, wartet er draußen auf dem Hof auf seine Freunde. Er ist beliebt in seiner Klasse, hat gute Freunde. Allerdings kann ihn seine zwei Jahre jüngere Cousine Eva, die auch in seine Klasse geht, nicht leiden. Kristian ist zweimal sitzen geblieben, was auch der Grund dafür ist, dass alle seine Freunde erst zwölf sind, er jedoch schon fast fünfzehn. Auf dem Hof in der Pause spielt er mit seinen Freunden gegen die Parallelklasse Fußball. Fußball ist eins der Dinge, die Kristian richtig gut kann und so schießt er seine Klasse zum Sieg.

An diesem Nachmittag kommt Kristians Mutter aus der Slowakei zurück, worauf sich Kristian sehr freut. Er holt seine Mutter zusammen mit seinem Vater vom Bahnhof ab. Die gesamte Zeit begleitet ihn die Angst, ob seine Mutter auch wirklich kommen wird. Sie kommt und für Kristian ist das eine große Erlösung.

Die Rückkehr wird in der Familie mit einem Zusammentreffen gefeiert. Zusätzlich zu den Eltern und Kristian ist sein Onkel Vladimir, seine Tante Irina und deren Tochter Eva gekommen. Außerdem ist seine Schwester Katarina dabei, die seit vier Jahren eine eigene Wohnung zusammen mit ihrem Freund Janusch hat. Seit sechs Monaten haben sie einen kleinen Sohn: Tobias. Eva erzählt der Familie zu Kristians Entsetzen von den Vorfällen in der Schule und alle sind enttäuscht von Kristian. Katarina rettet Kristian mit dem Vorwand, dass Tobias gefüttert werden müsste, aus der Situation.

Eine große Leidenschaft von Kristian besteht im Zeichnen von Mangas, was er auch richtig gut kann. Jeden Mittwochnachmittag trifft er sich mit anderen begeisterten Manga- und Anime-Fans in der Schule, um zu lernen, wie man die japanischen Figuren zeichnet. In diesem Fach ist er einer der besten und Frau Bartsch, die Kunstlehrerin, lobt ihn oft. Nur ihre Tochter Sakura, die auch in den Kurs geht, kann noch besser zeichnen. Kristian und Sakura sitzen neben einander und verstehen sich sehr gut. Beim Zeichnen kann Kristian ausdrücken, wofür ihm sonst die Worte fehlen. Er malt einen übermächtigen Schwarzen Ritter und einen Jungen namens Masaru, der in einer sklavenähnlichen Verbindung mit dem Schwarzen Ritter steht. Beim Zeichnen geht es Kristian gut und auch seine Bauchschmerzen verschwinden für eine gewisse Zeit.

Da seine Schwester von zu Hause ausgezogen ist, lebt Kristian mit seinem Vater alleine, wenn seine Mutter in die Slowakei gefahren ist, um sich um die kranke Oma Herti zu kümmern. Oma Herti hat die Mutter früher sehr unterstützt, als diese mit Katarina schwanger war und der Vater von Katarina abgehauen ist. Katarina ist also genau genommen nur Kristians Halbschwester. Mit Kristians Vater hat sich Katarina nie verstanden. Doch immer wenn die Mutter weggefahren ist, durften Katarina und Kristian viel mehr und hatten viel mehr Freiraum, den sie bei der Mutter nicht hatten.

Als die Mutter das erste Mal wegfuhr, fühlte sich Kristian einsam und kam in das Bett des Vaters, um mit ihm zu kuscheln. Ab da durfte er jedesmal im Bett des Vaters schlafen.

Der Vater ist sehr großzügig und schenkt Kristian viele schöne Dinge. Kristian und seinen Vater verbinden viele „Männergeheimnisse“. So hat der Vater angefangen mit Kristian abends Pornofilme zu gucken. Kristian mag diese Filme nicht und konnte sie auch nie verstehen. Eines Abends schlägt der Vater vor, diese Filme einmal nachzuspielen. Kristian mag diese Spiele nicht, aber er will seinen Vater nicht enttäuschen und ist ihm wegen der vielen Geschenke auch zu Dank verpflichtet.

Diese sexuelle Misshandlung, die auch noch bis zu dem aktuellen Zeitpunkt anhält, verarbeitet er in seinen Comicgeschichten. Der Schwarze Ritter ist unbesiegbar und Masaru hat furchtbare Angst vor den Nächten. Oft nässt Kristian auch noch ins Bett, auch dies ist allerdings ein „Männergeheimnis“, welches die Mutter nicht kennt.

Eines Tages steht eine Klassenfahrt an, wobei ihn der Vater erst von dieser abgemeldet hat. Als die Mutter nachfragt, verrät der Vater Kristians Geheimnis des Bettnässens. Kristian kann allerdings doch noch mitfahren und er hat bis zum letzten Tag viel Freude mit seinen Freunden. Dann jedoch wird er mit einem Handy erwischt, was eigentlich streng verboten ist. Es befinden sich versehentlich noch Fotos von der Mädchentoilette darauf, die im Internet verbreitet würden und für die schon länger der Täter gesucht wird. Auch ein Mitschnitt eines Pornofilms ist auf dem Handy. Der Vater hat einen kleinen Teil des Films mal aufgenommen, um Kristian die Funktion am neuen Handy zu zeigen. Kristian wird verdächtigt, die Fotos von der Mädchentoilette gemacht zu haben, was er jedoch abstreitet. In dem Zusammenhang kommt heraus, dass er die Pornofilme immer mit seinem Vater zusammen gesehen hat.

Kristians Eltern werden informiert und Kristian muss zu seiner Deutschlehrerin, die auch psychische Beratungsgespräche durchführt. Sie interessiert sich sehr für die gezeichneten Geschichten von Kristian und fragt immer wieder, was den der Schwarze Ritter schlimmes tun würde. Kristian schweigt, um die Familie nicht um die Ehre zu bringen und weil er sich schuldig fühlt. Er ist damals in das Bett des Vaters gekommen, weil er einsam war und nicht der Vater zu ihm.

Die Comicgeschichte soll ein gutes Ende bekommen, aber Kristian tut sich sehr schwer damit. An einem Tag in der Woche passt er nun auf seinen Neffen Tobias auf. In der Schule fällt sein Verhalten immer mehr auf und ein Lehrer kommt eines Tages unangekündigt zu Besuch. Er äußert vor der Mutter den Verdacht, dass Kristian missbraucht wird, vielleicht auch vom Vater. Die Mutter streitet dies ab und flüchtet am nächsten Tag in die Slowakei. Sakura kommt zu ihm nach Hause und zeigt Kristian ein Ende für seine Comicgeschichte und versteht in dem Augenblick den Zusammenhang zwischen der Geschichte und Kristians wirklichem Leben. Sie erkennt, dass er missbraucht wird, sieht in dem Moment aber noch keine Möglichkeit ihm zu helfen.

Als Kristian eines Tages hinter der Schule mit Freunden beim Wodka trinken erwischt wird, muss er nach der Schule länger bleiben, um noch den Hof zu fegen. An diesem Tag kommt jedoch auch Tobias, auf den er aufpassen soll. Er muss zu Hause anrufen, wo er nur den Vater erreicht. Dieser sichert Kristian zu, dass er die Zeit mit Tobias überbrücken kann, bis Kristian kommt. Kristian hat ein merkwürdiges Gefühl und beeilt sich schnell nach Hause zu kommen. Dort angekommen sieht er, wie der Vater den kleinen Tobias auf dem Wickeltisch anfasst und auch ihn missbrauchen will. Kristian kommt laut in das Haus und verhindert so einen Missbrauch an Tobias. In dem Moment jedoch kommt er zu dem Schluss, dass er was sagen muss, nur schon um Tobias zu schützen. Er wartet bis der Vater gegangen ist und macht sich auf den Weg zu seiner Deutschlehrerin, die ihn hereinlässt als hätte sie schon auf ihn gewartet.

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